Fr 27 Aug 2010
Ganz früher hat Frau C. für den General mit der Augenklappe (selber Schuld, Spiegelung des Feldstecherglases und schnelle Reaktion eines feindlichen Schützen) geschwärmt, später noch für den polnischen Elektriker mit Schnurrbart und Friedensnobelpreis. Dann wars mit Schwärmen ziemlich Schluss.
Wie die Frauen so aus dem Häuschen geraten können wegen dieser Schwingerei ist ihr schleierhaft. Krass findet sie, dass Stätderinnen sich neuerdings mit Brunner Monika, Röthlisberger Brigitte, Blatter Katrin vorstellen und nicht mehr mit Monika Brunner, Brigitte Röthlisberger und Katrin Blatter. Familienname zuerst, wie bei den Schwingern, das sei eben urchig, und urchig sei hip. Obwohl d’Manne im Sägemehl Scheiche wie Eiche und einen Muniäcken hätten und man ihnen die Hemdsärmel bei der Hochzeit auftrennen müsse, damit die ganze Kraft Platz habe, zählten die Schwinger zu den Zärtlichen, welche das Sägemehl liebevoll von der Achsel des Gebodigten klöpferleten und ihnen tröstend über den Arm streichelten. Gewaltlos, domestiziert, die strengen Regeln befolgend, ohne Starallüren und Hinterhältigkeit und total volksnaaaaah. Und stehe dann endlich einer nach hartem Brienzern, Buren, Hüftern, Kurzen und Überspringen endlich gekrönt in der Turnhalle auf dem Podium, sei das einfach unbeschreiblich grossartig. Es schade gar nicht, im Gegenteil, wenn der „Mann wie sein Tal“ kaum ein Wort füre brösmele könne. Wenger Kilian (König Kilian I.) sagt nur: ja-eh-liebi-Lüt. So etwas habe frau schon lange schmerzlich vermisst, diese Bescheidenheit und Einfachheit. Frau C. kann sich nur wundern, traf sie doch einige dieser Schwärmerinnen in den siebziger Jahren regelmässig im Frauenbuchladen. Anscheinend ist der schwarze Muni Arnold (Königspreis) nicht ins Diemtigtal zum Fleckvieh gezogen. Er hätte nicht gepasst.
Frau C. wird kein Buch übers Schwingen schreiben. Wahrscheinlich auch deshalb nicht, weil sie einer Familie entstammt, wo der Esstisch unter erschwungenen Preisglocken und -treicheln mit bestickten Lederriemen stand und man andauernd über eine Sporttasche mit feuchter Schwingerwäsche stolperte.
In einigen Berner Schulen hat sich der Elternrat bereits für „Schwingen statt Peace-Maken“ eingesetzt.
Endlich muss doch Schluss sein mit der feminisierten Schule!
Frau C. wünscht König William Kilian I.
alles Gute und besonders eine liebe Frau, die ist, wie das Diemtigtal.
August 27th, 2010 at 20:05
herrlich, frau M.C. ;-)!
August 27th, 2010 at 20:55
Herzlichen Dank, danke! Bin ich froh, etwas von Ihnen zu hören. Die Aprikosenbäume in den Berner Gärten sollen heuer besonders reiche Ernte abgeben. Aber so ein winziges Blog-Einträgelchen zwischen den Konfigläsern und den Kuchen würden wir schon vertragen;-)