Auf dem Leidzirkular war Grossmutters Lied, das im Original nicht Berndeutsch, sondern Solothurnisch ist.

S’ het daheim e Vogel gsunge
I dr Hoschtert vor em Huus
Ha ne wölle faa mit Hände
Bin ihm na, dür d’Hoschtert uus.

***

Bi du gly i d’Frömdi gange
Wo ne andre Vogel singt
I ha glost, ob us dr Heimat
Mir dr Wind es Liedli bringt.

***

Bi du wider hei zue gange
S’isch dr Vogel wo my zieht
Wott ne nümme faa mit Hände
Ghört i nume no sys Lied.

– Grosis Lied.

Den Lebenslauf begleiteten zwei Lieder der Jodlergruppe „Echo vor Gibelegg“, eines über Heimatlosigkeit und eines über den Sommer der vergangen ist und wiederkehren wird. So passend zum Leben meiner Grossmutter, deren Kindheit mit sieben Jahren durch Verdingung beendet wurde, dass sogar der Chor mitgeweint hat.

Nach dem Lebenslauf sangen wir alle: So nimm denn meine Hände, Strophe 1, 2 und 3.

Und nach dem (1st verhassten) „unser Vater“: Grosser Gott, wir loben dich, die Strophen 1, 2 und 10. Auf Pfarrers Frage, warum denn die 10. und nicht die 3. wie üblich, sagten wir, dass die 10. auch mal gesungen werden wolle, dänk:

Alle Tage wollen wir
dich und deinen Namen preisen
und zu allen Zeiten dir
Ehre, Lob und Dank erweisen.
Rett aus Sünden, rett aus Tod,
sei uns gnädig, Herre Gott.

Bevor wir die Kirche verliessen, sang die ganze Trauergemeinde vierstimmig (und falsch, wie meine Mutter meinte und meine Schwester bestritt,) den Kanon Vom Aufgang der Sonne.

Lebenslauf Johanna