Ich bin gerade ausgestigen und die alte Dame kommt mir am Stock entgegen, vor ihr springt ihre jüngste Enkelin hin und her. Das Mädchen ist neu in die Nähe der Grossmutter gezogen, sie und ihre Eltern haben vorher in Amerika gelebt und drum frage ich, wie sie sich alle eingewöhnt hätten. Die alte Dame seufzt und meint, es sei einfach so schwierig, beide Eltern hätten keine Arbeit. Ich finde das auch etwas Schreckliches und frage, ob es mit der Unterstützung oder dem Stempeln klappe? Ja, das schon. Aber es sei halt ein Minimalbetrag.

Wenn sie sich nur vorstelle, wie viele Ausländer hier einfach so mir nichts dir nichts in die Schweiz kommen und die hohle Hand machten, wie man ihnen einfach alles hinterher werfe und sie, sie müsse ihre arbeitsame Tochter und ihren begabten Schwiegersohn hier einfach mit dem Minimum abspeisen, dabei seien sie alle richtige Schweizer!

Unerwähnt bleibt, dass die Tochter vor Jahren nach Israel ausgewandert ist und dort den Sohn eines ebenfalls migrierten Schweizers geheiratet hat, welcher kein Wort in einer unserer Landessprachen spricht. Beide wollten nicht länger im Kibbuz leben und verliessen Israel in Richtung Amerika. Dort wiederum entschieden sie sich für die Schweiz, mit der die Frau seit ihrem Berufsabschluss keine Erfahrung mehr und der Mann noch gar nie Kontakt gehabt hatte.

Das fidele Mädchen hüpft singend am Randstein, während die Grossmutter mir weitere Untaten der Sündenböcke ohne Schweizer Pass aufzählt. Ich hoffe inbrünstig, dass die Lederjacken der Tamilen nicht dabei sein werden und gottlob kommen nur die Brillen. (Flüchtlinge bekommen bei uns soviel ich weiss wirklich eine Brille, wenn sie nichts sehen. Einheimische müssen ihre Brille hingegen selber berappen. Eine Schande so etwas.)