Um ein Engelshaar wäre der Stern von Bethlehem …

Stern 1

… in diesem Advent nicht mehr aufgegangen.

Stern 2

An der neuen Fassade könne keine Aufhängevorrichtung dafür befestigt werden, beschlossen die Architekten – natürlich sind sie Auswärtige mit Einfamilienhäusern in der Agglomeration.

Stern 3

Der Hausmeister liess nicht locker. Bethlehem ohne Stern, das durfte nicht sein. Die zuständigen Bauherren versprachen – hier würde schlussendlich passen – sich etwas zu überlegen.
Vor einigen Tagen, bei kalttrockenem Wetter richtete der Hausmeister zusammen mit Nachbarn den Stern an der neuen Metallschiene auf.

Aufrichten

(Fotos in diesem Beitrag: R. Stutz, 26./27.11.2015)

MitarbeiterInnen des Schweizer Fernsehens SRF machten davon Aufnahmen für einen weihnächtlichen Bericht aus 3027 Bern-Bethlehem. Gefilmt wurden auch die Weihnachtsfenster der Reihenhäuser im Glöggliweg zu Füssen des Blocks. Einige Hüsli-Familien scheuten auch in diesem Jahr keinen Aufwand und bekränzen Türen, Vorgärtchen, Simse, Stufen, Büsche und Bäume üppig. Für kurze Zeit darf das Jesulein aus dem Morgenland, auch ohne eidgenössische Wurzeln, bei ihnen rasten.

Der Hausmeister erzählt mir, dass er ein Paar aus dem Nachbarquartier aufs Dach mitgenommen hat. Der Mann wollte seine Frau, eine Stern-Fanin, mit einem Besuch in luftiger Höhe überraschen, was ihm auch gelang. Zum Dank bekam der Hausmeister von ihnen ein Buch geschenkt.
Ich: „So nett! Wie heisst das Buch?“ „Der Bibel,“ antwortet der Hausmeister, „er werde mein Leben verändern.“
„Das ist mal was anderes als Anken-Bretzeli, Merci-Schokolade oder italienischer Rotwein vom Denner,“ sage ich und lese interessiert die mit gelbem Leuchtstift angestrichenen Zeilen aus Matthäus 2, 1-12, dort, wo König Herodes die drei Weisen dazu anhält, ihm zu berichten, wo er das Kind zum Anbeten finden könne. (Wie man weiss, hätte das Kind diese Huldigung nicht überlebt.)

Dem Hausmeister macht es nichts aus, einen Bibel zu erhalten, einen Koran hätte er auf der Strasse schon mehrmals gratis bekommen können. Das Kreuz aus Ghana, ein Geschenk für Minimädchen von einer Blockbewohnerin, wird wohl verwahrt in der Kiste für gut- und liebgemeinte Gaben.

Die Drone fotografiert

Die TV-Drohne hat auch fotografiert.