Vorhin hat ein Junge aus 3rds Klasse hier geklingelt, der der Blogk-Familie normalerweise feindlich gegenübersteht. Kein Wunder, seine Eltern finden „diese Studierten“ einfach nur so zum Wegschmeissen (dass 3rds Eltern nicht studiert haben, ist sowas von egal) und er hat daher bei uns von Zuhaus aus Hausverbot. Jedenfalls war der dann doch hier an der Tür:

Er: Kann ich dein Lesebuch leihen?
3rd: Wozu?
Er: Um das Gedicht zu lernen, das wir müssen bis morgen.
3rd: Ich habe es vergessen.
2nd, female: Ich kanns dir rasch ausdrucken, wenn du warten möchtest?
Er: Ich warte.

Ich hole „Knecht Ruprecht“ von irgend einer Kindergarten-Präpp-Seite und passe den Text auf die Lesebuchversion an, während der Junge und 3rd vor der Türe flüstern. Dann mache ich eine lesefreundliche Variante im Word, die ich ihm in einem nigelnagelneuen Klarsichtmäppchen überreiche. Richtig elitär und superstudiert.

Er: Danke, tschüss.
3rd und ich: Tschüss.

Background: 3rd, der Streber, kann den Ruprecht längst auswendig, darum hatte er sein Lesebuch nicht dabei. Aber das würde er nie im Leben zugeben.