Solange ich mich erinnern kann, versuchte man in meiner Familie neben den gesenkten Rücken auch mit „Nasenlümpen“ und Schnüren die täglichen Herausforderungen einigermassen „in Egi“ (im Gleichgewicht) zu halten. Aus Taschentüchern gabs mit vier Knoten den Sonnenhut, jegliche Art von Verbänden, Armschlingen, Wickel, Beutelchen für am Wegrand Gesammeltes, in einen Zipfel wurde der Sonntagsschulbatzen eingebunden, ein Knoten im Tuch hiess: du darfst etwas nicht vergessen, mit etwas Spuke angefeuchtet liessen sich Kindermäulchen abreiben, bevor irgend eine Verwandtentür aufging, nichts trocknet Tränen weicher, als ein hundert Mal gewaschen und gebügeltes Grossvatertaschentuch. Bis heute ist es mir unentbehrlich. „Aber die muss man immer waschen und bügeln im Gegensatz zu denen aus Papier.“ Stimmt. In der Zeit, in welcher ich die Fussel eines gewaschenen Papiertuches von meinen schwarzen Seidenleibchen rolle/zupfe, bügle ich „im Schwick“ (im Nu) ein paar Dutzend aus Stoff.

Neben diesem nützlichen „Bitz“ Stoff (Stück Stoff) gabs noch die ebenso unentbehrliche Schnur. Brauchte man diese doch täglich dafür, dass etwas nicht zusammen-, voneinander-, auseinander-, herunter- oder auseinander fällt. Jedes Schnürchen wurde aufbewahrt, zuerst längs um die Finger gewickelt und dann mit dem Ende quer dazu verschlungen, stets griffbereit zum Stützen, Verstärken, Verbinden.

Hier ein paar weitere Beispiele:

Doppelkissen Haken mit Leine
Gartenzaun Leiter verlängert
Div. Stöcke Einsame Schaumkelle

Immer wieder gibt es Sachen, die man weder mit Nasenlümpen noch mit Schnüren verbinden kann.
Nach dem Tod meines Neffen Christoph geht alles wieder seinen Gang, nicht den gewohnten zwar, aber „äs muess“.