Als ihm während des Mittagschlafs ein kalter Tropfen auf die Stirne fällt, erwacht Vater. Ist es Blut? Dann zerplatzt ein zweiter auf der Stirn und er denkt: „Vielleicht schlafe ich unter einem See!“
Enkelin Cornelia steigt auf die Bühne und meldet ein Loch im Dach. Es giesst in Strömen, und in der ganzen Gemeinde ist kein Dachdecker aufzutreiben. „Wir machen das selber“, beschliesst Vater, (der inzwischen 95 Jahre alt geworden ist, sehr schlechte Blut- und Nierenwerte hat und ein Herz, mit welchem man eigentlich das 50. Lebensjahr nicht erreicht.) Er steigt die ausgetretene Treppe auf die Bühne hinauf, misst das Loch aus, schneidet mit einem scharfen Schraubenzieher eine Eternitplatte zurecht, während Cornelia nach Grossvaters Anweisungen darauf sorgfältigen Gegendruck gibt. Dann schiebt er die passende Platte unter die Dachlatten. Beim Abstieg über die Treppe, hinunter in die Küche, bemerkt er eine wacklige Stufe – gefährlich für alle, besonders für die Urgrosskinder! Vater wählt ein Brett aus, spuckt an den Zimmermannsbleistift, der im Laufe der Jahre kurz geworden ist, zeichnet an, während die Enkelin ihm die klein geschriebenen Masse vorliest, sägt die neue Stufe zu und setzt sie millimetergenau ein.
Nun will der alte Mann noch etwas „sauberes“ Holz zurecht machen und ein paar Nägel, damit Kleinesmeiteli später mit dem Hämmerchen nageln kann. Den Schraubstock soll Christian bekommen und die sehr gute Pumpe gibt er wieder an Kaspars Familie zurück, die sie ihm vor Jahren geschenkt hat.
So findet nach und nach alles Gäbige und Liebgewordene einen neunen Platz.