Zum Glück seien Kopftuch/Schleier in Bern kein Problem, höre ich von der Integrationsstelle. Sollen wir uns trotzdem an einer Diskussion zu diesem Thema beteiligen?
Bestimmt, denn Schleier sind nicht immer sichtbar!
Heute müssen wir uns einsetzen für Integrationsangebote, müssen und dürfen in den Schulen fördern und fordern, die Mädchen Stärke und Selbstbewusstsein lehren, sie bei der Berufsausbildung und im Studium unterstützen. „… das Rückgrat des Patriarchats sind die patriarchal sozialisierten Frauen“.
Wenn wir, besonders in der Mittel- und Oberstufe in den Tagesschulen mehr Knaben als Mädchen antreffen, weil den Eltern die Ausbildung ihrer Söhne wichtiger erscheint, sollten wir diese Gelegenheit nutzen, die Knaben zu Demokraten zu erziehen. Das ist „mi Tüüri“ nicht einfach. Aber wir müssen! Schon vor zwanzig Jahren, habe ich mich dafür eingesetzt, dass alle Schülerinnen ins Schwimmbad oder in die Landschulwoche mitgehen und dass die jungen Frauen z.B. einen Pflegeberuf erlernen durften. In meinem Quartier war das, im Gegensatz zur übrigen Stadt, bereits ein Thema. Ich halte nichts von diesem falschen „Respekt anderen Kulturen gegenüber“, der meist nur aus Bequemlichkeit vertreten wird und auf Kosten der Frauen und Mädchen geht.
Wer weiss, vielleicht gibt es einmal eine Schweiz, in der alle das Recht haben, sozial und politisch mit zu reden und in welcher das Tragen eines Kopftuches dann wirklich freiwillig ist.