Hier an der Reception von *Bernaqua ist heute nichts zu sehen von „Tageslicht, welches bis ins zweite Untergeschoss“ fallen sollte. Die Hostessen, welche die Eintritte ins Erlebnisbad verkaufen, sitzen in einer warmen Dämmerung. Angetan mit Blusen in Meergrau, tasten sie in Schubladen und Schrank nach Kugelschreibern, Prospekten, Umschlägen, datieren und numerieren Gutscheine von Hand. Die Frauen bewegen sich langsam, als ob sie in einem Aquarium schwämmen. Wahrscheinlich stehe ich nicht lange genug an, um „die Lichtführung jeden Tag neu zu erleben, dieses Zusammenspiel von Licht und Schatten,“ wie in der Presse so hoch gelobt. Ich habe wohl die Schattenphase erwischt und bin froh, nicht in diesem Halbdunkel arbeiten zu müssen. Das sei dann ohne Spa, werde ich informiert, als ich zwei Karten verlange. Schon lange wolle ich wissen, woher dieser Begriff „Spa“ kommt. Die Hostess schaut mich nettmitleidig an. „Wellness pur eben“. „Sie können jetzt“, werde ich aufgefordert, da ich im Dunkeln die Anzeige auf dem Display des Kartenautomaten nicht sehen kann. Ich bezahle, gehe nach Hause und sehe nach, was Spa eigentlich bedeutet: Jupii, eine Bildungslücke mit Quellwasser aufgefüllt!

*Bernaqua nicht zu verwechseln mit Bernaqua!