Berner Alpen

(von rechts nach links: Spitzen von Eiger und Finsteraarhorn, Schreckhorn, Wetterhorn, Rosenhorn)

Ausser ein paar leichten Wolkenfischen ist der Himmel heute klar, ein prächtiger Herbsttag.
Gegen 9 Uhr flattern die Kleinkrähen übermütig in meine Wohnung. Geputzt und gestrählt sind sie und auf dem Weg zum Flughafen. Es geht in den Kosovo zu den Verwandten ihres Vaters. Ich weiss, dass es wichtig ist, wenn die Kinder die Familie samt Bekannten aus nah und fern, die Sprache und das Leben auf dem Land kennen lernen. Trotzdem mache ich mir jeden Herbst Sorgen: die Landminen, der Strassenverkehr, Erdbeben, Anschläge, Waffen- und Heldenkult …
Einige Sorgen könnte ich mir sparen, denn bis jetzt wurden die Kleinkrähen und ihre Eltern immer freudig und liebevoll aufgenommen. Als die einzige Kuh Kleinesmädchen, das Kind hat sie wohl in seinem Übermut gereizt, angreifen wollte, hatte der Patriarch der Familie das Kurzbeil griffbereit, um es nach dem (kostbaren) Hornvieh zu werfen und ihm den Hals aufzuschlitzen. Zum Glück beruhigte sich die Kuh wieder und auf eine so dramatische Lösung konnte verzichtet werden – Lavdi Zotit, GsD!

Seitdem in der ganzen Stadt ausrangierte Einkaufswagen, Kisten, Kästen, Tröge, Tonnen, Zainen und Säcke zu urbanem Gardening umfunktioniert wurden, kann man Leute – Familienmitglieder, beste Freunde und Freundinnen – damit nerven, das Thema „Garten“ anzuschneiden. Sie mögen es einfach nicht mehr hören! Gehen sie doch seit Jahren auf den Markt, sogar auf die Alp, kaufen regional, fahren mit dem Velo in den Hofladen und sammeln Pilze und Beeren.
Das finde ich alles super und ich halte mich mit Gartenfrauengarn zurück, sollten wir uns treffen;-)

Der Gartensommer war wunderbar. Unzählige Stunden verbrachte ich zwischen Stauden, Halmen und Ästen. Die Hände in der Erde, chüderlete ich täglich den Pflanzen. Diese machten, was sie wollten und sei es nur, sich von den Schnecken abraspeln zu lassen.
Das Licht, welches je nach Tageszeit durch die Blätter fiel, die Vögel, Bienen und Schmetterlinge waren zauberhaft. Oft sass ich auch bei Regen im Garten und schute zu, wie das Regenwasser in die Tonne plätscherte.
Wahrscheinlich war das mein letzter Sommer als Gärtnerin, denn bald wird ein neues Schulhaus gebaut. Im Schulgarten sollen Container und allerlei Material für den dreijährigen Umbau gelagert werden.

Tomaten

Mais

Leuchtende Farbe Leuchtende Farbe II

Bienenwiese

So hoch Giessen

Becken

Tomatenhaus Tomaten II

Meine Nachbarin hat mir ihr Tomatenhäuschen vererbt. So konnte ich zum ersten Mal selber Tomaten anpflanzen. Um das Plastikhaus in diesem heissen Sommer zu beschatten, habe ich seitlich zwei Prunkwinden gepflanzt. Es wurde dann eine Art bekränzte Tomatenhöhle. Die Pflanzen bliebern saftig grün und tragen bis heute aromatische Tomaten.

Keine Gurke

Dem geschenkten Gaul in Form eines mickrigen, undefinierbaren Pflänzchens habe ich im Frühling nicht ins Maul geschaut und es in einen leeren, viel zu grossen Topf auf den Balkon gepflanzt. Mit der Zeit nahm ich an, dass es sich um eine Gurke handle. Aber nein, es wurde ein Kürbis, der sich meterlang um die Balkonbrüstung schlang.

Von Grund auf

Gestern habe ich einn Topf Kürbissuppe gekocht und sie heiss in Gläser gefüllt.
Hoffentlich kann ich der Schulleiterin in unserer Familie damit eine Freude machen.