als Pächterstochter hatte ich das Privileg, in der Schule neben einem Mädchen zu sitzen, dessen Eltern einen grossen Bauernhof besassen. Der Onkel meiner Schulkollegin war Professor der Veterinärmedizin und machte oft einen Besuch auf dem Land. Dass wir beiden Mädchen uns auf seine im Stöckli hinterlassene Studentenbibliothek stürzten, rührte ihn. Die ärmliche Schulbibliothek gab nichts mehr her, und so nahmen wir uns die Bücher Schopenhauers und Ganghofers vor, die in der ehemaligen Studentenbude verstaubten. Manchmal schenkte uns der Professor das Kleingeld, welches er immer lose in der Hosentasche trug:
„Für uf Bärn“.
So kam ich dann doch noch zu den swissairblauen Schuhen. Später gabs auch eine passende Schulmappe dazu. Ob meine Mutter dafür Pilze verkaufte oder den Jägern für ein paar Franken im Keller einen kühlen Platz für das erlegte Rotwild gab, weiss ich nicht mehr.