Es ist ein heller Tag, die Luft ist klirrend kalt und trocken. Meine Ohren unter dem Velohelm fühlen sich akkupunktiert an. Vor mir fährt eine Familie, grosses Kind, Mutter mit Trailer mit kleinem Kind drauf. Ich hole auf, aber überhole nicht. Denn die erinnern mich an etwas und tun mir furchtbar Leid. Eine ganz normale, aschblonde, etwas unpassend angezogene Schweizer Familie mit bunten Velohelmen auf ganz gewöhnlichen Hinterköpfen.

Der kleine Junge auf dem Trailer redet mit der Mutter indem er dem Fahrtwind entgegenschreit, die Mutter antwortet ebenfalls rufend:

Junge: Gäu, mir göö de uf Italie.
Mutter: Jaaaa.
Junge: Aber uf Theiland chöi mer nie meh.
Mutter: Doch, doch, i-n-es paarne Jahr chöi mer de scho wieder.
Junge: Wär het das gmacht?
Mutter: D‘ Natuur. Die het das gmacht.

Schlagartig weiss ich, an wen sie mich erinnern. An die Fotos der vermissten Schweizer in Thailand.