Wieder einmal treffe ich Aliva. Sie begleitet mich zu meinem Block. Aliva kommt von der Schneiderin, die ihr ein „Bolero“ zu einem Trägerkleid genäht hat. Im Gehen nimmt sie das kurze Jäckchen aus der Plastiktasche – ein Hauch von schwarzem Stoff und seidenen Quasten, verziert mit einigen Pailletten. Am Samstag heirate ihre neunzehnjährige Cousine. Die Familie habe einen Saal für dreihundert Leute gemietet, eingeladen seien aber an die tausend. Die ganze Heirat sei überhaupt eine Dummheit, denn Braut und Bräutigam seien Cousins. Seit Generationen werde in diesem Zweig der Familie nur untereinander geheiratet. Alles Abraten habe nichts genützt. Zu so einer Hochzeit kauft Aliva auch kein neues Kleid, da genüge das Bolero vollkommen, verdecke auch ein bisschen die wabbelnden Oberarme. Denn das Tanzen lasse sie sich nicht nehmen nach all dem Ärger.