Kraut und Rüben


Nach dem Regen lag der Garten unter einer dicken Laubdecke. Das war am vergangenen Mittwoch. Mit dem Reisigbesen begann ich, diese sonnenverbrannten, „chlefeldürren“ Blätter zu Haufen zusammenzufegen, …

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Seit Mitte Februar warten die ersten Gartenbilder 2023 auf einen Text. Der Winter war einfach nie meine Zeit, auch nicht, bevor ich Zeitungen lesen konnte. Zwar stehe ich immer früh auf, mache das Mittagessen für die Enkelkinder bereit, werfe einen Blick auf den Bauplatz, erledige Krims und Krams wie Osterdekoration knutselieren, Balkon fegen, Vorhänge waschen, Tischtuch nähen und endlich auch das Lavendelkissen, welches ich meinem Schwiegersohn zu Weihnachten schenken wollte. Dabei wäre ich oft lieber mit einem Apfel und einem Buch im Bett geblieben, wie damals als Kind im alten Bauernhaus.

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Jahrzähnte isch es här, das i die letschte Härdöpfu ufgläse ha. Wahrschiinlech i dr Bamershalte Ändi Füfzgerjahr. Wil i gäng dr Arbeitsablouf uf em Fäld mit luschtige Gschichte gstört ha, isch mis Ämtli ds Zvierimache gsi. D’Härdöpfu si vom Vater ggrabt worde, will me ja ke einzegi Chnolle het dörfe aahoue mit em Charscht. Ufgläse hei se mir Ching zäme mit dr Mueter.

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Genügend Gründe hätte er, einmal nicht mehr zu erscheinen. Wir wären dann ohne blaue Bänder, süsse Düfte und natürlich auch ohne träumende Veilchen. Als Kind war der Frühling meine liebste Jahreszeit. Wir wohnten damals an einer Sonnseite über dem Gürbetal. Entlang des Schulwegs wuchsen Kirsch- und Apfelbäume, eine Hecke, durch welche ein kleiner Bach ins Tal plätscherte, trennte die Felder. Büschel leuchtender Dotter- und Schlüsselblumen wuchsen an seinem Rand. Ich glaube, meine Lehrerin Rosa Kestenholz war auch eine Frühlingsnärrin, denn die Lieder und Gedichte aus ihrem Unterricht sind bis heute in mein Gedächtnis eingenäht:

alle Vögel, alle / die Finken schlagen / plötzlich entronnen in aller Pracht /
von Mittag weht es lau / auf zum frohen Springen / Reis' ist Goldes wert /
Knospen schwellen / treiben wir den Winter aus / den alten, kalten
Krächzer / Brummbär, Ächzer / holder, holder Frühling / die Flur verjüngt /
sanfter, süsser Hauch / nun will der Lenz uns grüssen / aus allen Ecken spriesset /
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte /
Loub am Boum u Schnee im Haag /
Singt's uf em Schleedornhag /
ds Härz, das isch gäng parat /
L' in­ver­no è pas­sa­to!
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Der diesjährige Sommer wurde als einer der nassesten seit über hundert Jahren registriert. Im Mai pflanzte ich eine nichts versprechende Tomatenstaude in einen Topf auf den Balkon. Hier, auf der Westseite des Blocks, konnte die Blasse jeden raren Sonnenblick aufnehmen, musste sich aber oft von Stürmen durchschütteln lassen, heftigen Regengüssen und Hagelschauern standhalten.

Bis in den Oktober hinen konnten die Jungkrähenschar und ich jeden Tag oft über ein Dutzend Kirschtomaten pflücken. Im Laufe der Wochen gelang es der Pflanze, die Hausordnung zu ignorieren und in den Bereich der Nachbarwohnung hineinzuhängen. Klagen kamen keine.

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Früher habe ich Mitmenschen ein bisschen belächelt, wenn sie von ihren Katzen schwärmten. Das war noch vor dem Smartphone, da klappten sie ihre mit Fotos prall gefüllten Geldbeutel aus oder brachten Kätzchens Geburtstagsalbum mit an den Arbeitsplatz. Sie tranken natürlich ihren Pausenkaffee aus einer Katzentasse.

Im Laufe der Jahre habe ich mich geändert. Heute frage ich meine Freund*innen aus Interesse nach ihren Katzen und bedaure es ehrlich, wenn ein geliebtes Büssi in den Katzenhimmel geklettert ist. Über mich kann mensch auch lächeln, weil Garten und Balkon ein wichtiger Teil in meinem Leben sind. Meine Gartenfötis würden viele Alben füllen, und mein ganzer Bekanntenkreis bekommt zu den Festtagen ein KrautundRübenBild. Sogar Weihnachtskarten werden mit Blumen oder Samen geschmückt.

Die Nächte sind schon richtig kalt. Wir verbringen die warmen Stunden der Herbsttage im Garten und tragen abends den letzten Salat, die letzten Kräuter, einige Mangoldstengel und ein paar Dahlien nach Hause.

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Unsere ersten Bohnen aus dem Schulgarten, 18. August 2021

Lauch, Rosen-, Blumen-, Grünkohl, Rot- und Weisskabis – dieser von Mutter und Grossmutter in Surchabisbocki gehobelt und mit einem Surchabisbockistein über Holzbrett beschwert – konnten niemals mithalten. Bohnen waren für mich das Königsgemüse. Je nachdem, auf welcher Höhe und auf welchem Boden wir gerade wohnten, gediehen auch Bohnen, sei’s am Busch oder an der Stange. Die ertragreichsten Ernten fuhr mein bohnenverrückter Vater in seinen letzten Lebensjahren ein. Hier, auch als Erinnerung für die Familie, ein paar alte Fotos aus dem Album:

Wie überall im Haus wo etwas noch ein bisschen halten sollte, waren Schnüre für Vater unentbehrlich. Diese Bohnenharfe hat er 2004 im Alter von 93 Jahren gespannt.
Um das Pflücken so richtig geniessen zu können, baute sich Jakob – wie könnte es anders sein – eine Leiter, die ihn sicher dem Bohnenhimmel entlang führte.
Bei einem so prächtigen Ertrag sei mindestens ein Schmunzeln angebracht. Links im Bild sieht man das Leibgetränk meiner Eltern, dem sie bis ans Lebensende die Treue hielten.
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Oh Wunder, es hat sich gelohnt, unnachgiebig zu sein: Wir haben den Schulgartenschlüssel wieder bekommen!
Der heutige Tag der Erde stand unter dem Motto: „Restore our earth – Stellt unsere Erde wieder her!“ Genau das machten wir in unserem möglichen Rahmen.
Danke den Zuständigen der Verwaltung Stadt Bern, dem Präsidenten der Schulkommission und dem Vertreter meiner Partei für „Natur Bern West“.
Wir fingen wieder neu und klein an, nachdem wir die Pflanzen Ende Dezember ausgegraben, verschenkt oder an Pflegeplätze gegeben hatten. Danke allen, die den Knollen und Wurzeln eine Herberge boten!

Der Hausmeister baute mit seinem Freund an einem Unterstand für die Gartengeräte.

Voilà, jeder Stein fand seinen Platz.

Heute jäteten wir, sammelten die dürren Äste und den Abfall ein und nahmen die Gespräche durch den Gartenzaun wieder auf.
Als ich so vor mich hin hackte und schaufelte, meinte mein Enkel: „Ima, du bist ja wieder henne fit.“

Alles sah noch ziemlich leer und löchrig aus, aber Sonnenhut, Gartenmelde, Jungfer im Grünen, Borretsch, der Knoblauch und natürlich die Tulpen reckten sich der Frühlingssonne entgegen.
Noch nie genoss habe ich ihren Anblick so sehr, wie in diesem kalten Frühling.

In den vergangenen Tagen mochte ich mir kein Adventstürchen ausdenken. Alles schien mir einfach zu trist.
Wir brachten gerade eine Quarantäne zu Ende, bevor wir gleich in die nächste sausten. In den paar Stunden dazwischen kaufte ich mit meinem Schwiegersohn beim Förster einen prächtigen Weihnachtsbaum. Dieser steht jetzt auf meinem Balkon, und wahrscheinlich wird er erst an Silvester geschmückt werden können.

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… und fröhlich sein, denn im nächsten Herbst sind wir vielleicht alle ruiniert.“

Das sagte sich Vita Sackville-West, kaufte in den 1930er Jahren das halbverfallene Sissinghurst Castel und verwandelte den Schlosspark in die schönste Gartenanlage Englands. Daneben schrieb sie Romane und Gedichte. 1962 starb sie auf Sissinghurst Castel. Jährlich zieht es über eine halbe Million BesucherInnen in dieses irdische Paradies.
(Quelle: Sackville-West, Vita : Mein Sommergarten, Piper 2012,
ISBN 978-3-492-24726-9)

Heute verbrachte ich fünf Stunden im Garten – nie ist man fertig. Die Sonne schien durch die Blätter. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge turnten im Lavendel. Die Schnecken hatten ein kühles Plätzchen aufgesucht und die Vögel vertilgten die restlichen Kirschen am Baum.
Ich hackte und jätete und tat, was Lady Nicolson-Sackville-West den GärtnerInnen dieser Welt ans Herz legte:
Mit voller Phantasie an die Zukunft denken.
Hier ein paar Bilder aus meinem Sommergarten:
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Akalei 1

… sei die Akelei als Heilpflanze. Vergessen solle man sie allerdings nicht, da sie sich als schöne Ergänzung zu anderen Heilpflanzen anbiete, z.B. bei Skorbut, Ekzemen, Fisteln, Parasiten und Nervenreizung.

Akelei 2 Akelei 3
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Berner Alpen

(von rechts nach links: Spitzen von Eiger und Finsteraarhorn, Schreckhorn, Wetterhorn, Rosenhorn)

Ausser ein paar leichten Wolkenfischen ist der Himmel heute klar, ein prächtiger Herbsttag.
Gegen 9 Uhr flattern die Kleinkrähen übermütig in meine Wohnung. Geputzt und gestrählt sind sie und auf dem Weg zum Flughafen. Es geht in den Kosovo zu den Verwandten ihres Vaters. Ich weiss, dass es wichtig ist, wenn die Kinder die Familie samt Bekannten aus nah und fern, die Sprache und das Leben auf dem Land kennen lernen. Trotzdem mache ich mir jeden Herbst Sorgen: die Landminen, der Strassenverkehr, Erdbeben, Anschläge, Waffen- und Heldenkult …
Einige Sorgen könnte ich mir sparen, denn bis jetzt wurden die Kleinkrähen und ihre Eltern immer freudig und liebevoll aufgenommen. Als die einzige Kuh Kleinesmädchen, das Kind hat sie wohl in seinem Übermut gereizt, angreifen wollte, hatte der Patriarch der Familie das Kurzbeil griffbereit, um es nach dem (kostbaren) Hornvieh zu werfen und ihm den Hals aufzuschlitzen. Zum Glück beruhigte sich die Kuh wieder und auf eine so dramatische Lösung konnte verzichtet werden – Lavdi Zotit, GsD!

Seitdem in der ganzen Stadt ausrangierte Einkaufswagen, Kisten, Kästen, Tröge, Tonnen, Zainen und Säcke zu urbanem Gardening umfunktioniert wurden, kann man Leute – Familienmitglieder, beste Freunde und Freundinnen – damit nerven, das Thema „Garten“ anzuschneiden. Sie mögen es einfach nicht mehr hören! Gehen sie doch seit Jahren auf den Markt, sogar auf die Alp, kaufen regional, fahren mit dem Velo in den Hofladen und sammeln Pilze und Beeren.
Das finde ich alles super und ich halte mich mit Gartenfrauengarn zurück, sollten wir uns treffen;-)
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gemischt
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Samenband

Wenn die Kleinkrähen zu mir geflogen kommen, habe ich meist eine kleine Arbeit für sie bereit, am besten eine, die sie noch nicht kennen.
Hier wird ein Samenband für Radieschen hergestellt. Grosses Mädchen legt Samenkorn um Samenkorn nacheinander in einen der Tupfen Mehlkleister, die ich in regelmässigen Abständen auf einen Streifen Papier (WC) angebracht habe. Nach dem Trocknen kann das Band dem Pflanzplatz entsprechend zurecht geschnitten und in die Erde gelegt werden. So erspart man sich das mühsame Pikieren.

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Mohn I

Er hat den harten Winter überstanden, der Filigrane. Als Kümmerlimg kam er in meinen Garten und hat sich – nach ernsthaftem Zuspruch („Wirst kompostiert!“) meinerseits – prächtig entwickelt.

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Marokkanisches

(Irgend einmal weiter unten passt dieses Foto in den Text.)

Den März-WMDEDGT-Tag verbrachte ich mit lästiger Grippe im Bett. Die Notizen zum 5. April kommen etwas verspätet. Die Inder würden jetzt sagen: Better late then never.
Weitere pünktlich erschienene WMDEDGT-Beiträge auf der Website der In­i­ti­an­tin dieser Rubrik.

Erika wachte auf und wusste nicht, wo sie war. Es war Nacht, aber hell. Sie tastete nach der Nachttischlampe, aber da war keine. Ihre Hand berührte die kalte Wand. Sie schreckte auf. Ein dicker Mond sah aus, als bückte er sich, um zu ihr hereinzuschauen…

Das bin natürlich nicht ich, sondern das ehemalige Model Erika Keiner. Erika hat sich eben von ihrem Ehemann getrennt und ist von einem Haus am Zürichberg in ein „Problemquartier“ an den Stadtrand gezogen. (Vor dem Aufstehen lese ich ein paar Seiten aus „Das wahre Leben“).

Heute stehe ich um sechs Uhr auf. Draussen ist es noch grau und kalt – Mantelwetter. Ich dusche und wasche mir die Haare, trockne nach Anleitung von „Brigitte Woman“ einzelne Strähnen (für mehr Fülle) und nur lauwarm. Bis ich draussen in der feuchten Luft bin, klappt das kurz mit dem Volumen. Dann lüfte ich die Wohnung, mache das Bett und räume das Geschirr aus der Spülmaschine.

Um zehn nach sieben Uhr hole ich meine Enkelin im 12. Stock ab, um sie ein Stück weit in die neue Schule zu begleiten. Obwohl sie den Weg gut kennt, kann ich ihr damit eine Freude machen. Am „Beerenplatz“ – die Ansagerin vermeidet das ä – steigt die Schülerin aus und ich beschliesse, eine Runde über die Endstation der Tramlinie zu drehen. Zuerst ein Stück durch die Altstadt Richtung Zytglogge, dann nach rechts. Von der Brücke aus habe ich einen weiten Blick auf die Aare mit den aperen Kiesbänken. An Museen und Villen vorbei ruckelt das Tram Richtung Südosten bis ans entgegengesetzte Ende der Stadt. Hier gibt es auch Hochhäuser. In der Wendeschleife hat jemand einige Gartenbeete angelegt. In zwanzig Minuten bin ich wieder in der Stadt.

Beim Bancomat erschrecke ich einen Kunden, als ich an das Nachbargerät trete. Man kann ja nie wissen, wer einem Geld oder Code entreisst. Ich biege in „meine“ alte Gasse und in das Haus, in welchem ich viele Arbeitsjahre verbracht habe, ein. In der früheren Lehrbuchsammlung befindet sich jetzt ein Café mit Polsterstühlen und Sofas.
Meine „Schale“ – mit einem Glas Wasser – wird umgehend gebracht. Ob ich auch ein „Gipfeli“ möchte? Nein, danke. (Wenn ich eins will, bestelle ich es.)

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Just vor dem ersten ernstzunehmenden Reif konnte ich meinen Garten vollends einwintern. Dabei werkelte ich mit Besen und Laubsack, schnitt die Himbeersträucher zurück, verteilte um Stauden und Büsche wärmenden Kompost und jätete die Gartenwege. Als es im Orangen Riesen die Tulpen- und andere Frühblüherzwiebeln zum halben Preis gab, konnte ich nicht widerstehen. Falls die zarten Knollen nicht in hungrigen Mäusebäuchen verschwinden, sollten im Frühjahr über zweihundert Tulpen und Glocken spriessen.

Winterschlaf

Die abgeernteten Beete grub ich ein bisschen um und bedeckte sie mit dem golgelben Laub des Kirsch- und Apfelbaums, welches auch beim Einnachten noch schön aussieht. Überhaupt genoss ich die Abendstunden im Garten. Während ausserhalb des Zauns die Strassenlampen angingen und Bewohnerinnen und Bewohner nach Hause eilten, füllte ich Herbstlaub in Säcke und stellte das Vogelhaus auf. Mein Nachbar, ein Biologe, hat mit der Winterfütterung der Vögel bereits begonnen. Kleiber, Berg- und Grünfink, Gimpel, Sumpf-, Kohl- und Blaumeise samt Wacholderdrossel sind bei ihm schon eingekehrt. Mir werden die gemeinen Sperlinge, ein paar Amseln und eine einsame Türkentaube bleiben – wahrscheinlich wird sich auch der Buntspecht aus der hohen Buche den Futtervillen des Wissenschaftlers auf der anderen Strassenseite zuwenden.

Von wegen zuwenden: mit der Frau als Stadtpräsidentin werden wir wohl noch ein paar Jährchen warten müssen. Am 15.01.2017 gibt es einen 2. Wahlgang mit 1 Frau und 1 Mann.)
Im Moment ist es schier unerträglich, wie niederträchtig, böse und gemein über die Kandidatin (und ihre Familie) geschrieben wird. Der Kandidat – wofür steht er eigentlich ein? – wird dagegen in den Medien hoch gelobt (in den Kommentaren mit vielen orthographischen Fehlern) – wofür??
Bis jetzt habe ich von diesem Kandidaten, Abkömmling einer alter Berner Patrizierfamilie (seit 1270) noch kein Wort gehört, das den Dreckbewurf auf die Kandidatin verurteiltmissbilligt. Vous devriez avoir honte, monsieur le candidat!

In England dürfen rothaarige Frauen keine Schiffe taufen, habe ich heute in der letzten Sonntagszeitung gelesen. Schwangere dürfen in Frankreich nicht.
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Wahrscheinlich hätte ich es nicht gekauft, aber ich bekam das fadhellgrüne Buch geschenkt und Geschenke lese ich immer – irgendwann. Ich kämpfte schlich mich einige Tage durch die Seiten, um dem Geräusch der Schnecke beim Essen zuzuhören. (Schliesslich wurde die Oberleserin Elke Heidenreich Seite um Seite mehr verzaubert von so viel kleinem Wunder.)
Dieser Zauber wollte sich bei mir nicht einstellen, hatte ich es doch meist mit Nackt- und nicht mit Hüslischnecken zu tun. Aber nach 169 Seiten hielt ich mich dann mit Schneckenkörnern im Garten ziemlich zurück, trug die Viecher in einen abgelegenen verwilderten Winkel oder beförderte sie in die Kompostbehälter des ehemaligen Schulgartens. Aus dieser Verbannung können sie sich natürlich jederzeit wieder anschleimen.
Heute gab es eine Regenpause und ich eilte in den Garten, um den halb ertrunkenen Randensetzlingen grüne Hüte aus Kunststoff überzustülpen, Unkraut zu jäten, Stauden aufzubinden, den verblühten Akalei abzuschneiden. Zu meinem Erstaunen konnte ich schon die ersten Kefen ernten. Bald schon prasselte der Regen nieder, hinterhältige Blitzchen zuckten, Donner rollte vom Westen her.
In den Reihenhäusern meinem Garten gegenüber schoben Väter Fertigpizza in den Ofen, Mütter riefen die Kinder ins Haus. Man ass heute früher: der Match. So ein bisschen blöd kam ich mir schon vor, als ich unter den riesigen alten Bäumen Schutz suchte. Soll dann im Gratisblatt stehen: Rentnerin im Garten vom Blitz erschlagen?
Klatschnass vertraute ich darauf, dass dieser in den Blitzableiter meines Blocks und dann in die Hölle den Boden fahren würde.
Bei der nächsten Regenpause fotografierte ich ein paar nasse Stauden, die trotz der anhaltenden Attacken von oben und unten standhaft und schön geblieben sind – eigentlich zauberhaft.

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Erholungsgebiet

Fetthenne, Wullblüemli, Schwärtlilie, Tschuppufriesli, Stigüferli, MaggiJohannisuBohnechrutt, Röselichöli, Wandeluchlätterrösli, Sunnehuetublueme, Gloggeräbe, Guggumere, Stinkendi Hoffart, Lattlech, Boumtropf, Chruusle, Meertrübeli, Himpi, Chifu, Schtritte, Chruttschtile, Süferli, Huswurz, Frouemänteli, Geissblatt, Prunkwinde, Sälbine, Eichblattsalat, roti Melde …

(Uf Züritütsch tönti das kompetänter, steit i dr Zytig;-)

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Salat & Co.

Eichblatt, Melde, Schnittlauch, Sellerie, Liebstöckel.
verschiedene Minze, Zitronenthymian, Catalogna-Blätter,
Rhabarber …

Zum ersten Gartensalat gibts einen Käsekuchen (Wähe) mit Kräutern und frischem Minzentee. Zum Nachtisch einen Rhabarberkuchen mit Schlagrahm.
(Für Salat- und Kuchenfotos hat’s nicht gereicht – ein gutes Zeichen).
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