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Sonnenkerne

Als ich 1984 in die Wohnung im 13. Stock einzog, gab es auf dem Balkon zwei verkümmerte Föhren mit vielen immergelben Nadeln. In den Blumenkästen hatten die Mieter vor mir eine „Kopostanlage“ eingerichtet, die penetrant vor sich hin stank. Vater und Albert kamen mit Säcken, schaufelten die verfaulten Küchen- und Grünabfälle raus und füllten neue Erde in Kübel und Töpfe. Es dauerte noch einige Sommer, bis ich wusste, welche Pflanzen dem Wetter in dieser Höhe stand halten konnten. Besonders robust waren diejenigen, deren Samen vom Wind oder den Vögeln aufs Dach getragen wurden. Ab Ostern bis im November verbrachten meine Familie und meine Freunde so viel Zeit wie möglich hoch oben über der Strasse unter freiem Himmel. In diesem Jahr grünte und blühte es in den Kästen und Töpfen, dass es eine Freude war, die Himbeeren und Erdbeeren waren süss, die Kräuter wohlriechend und ich kochte viele Liter Minzentee.
Und so tue ich jetzt, was man soll: Aufhören, wenns am Schönsten.

Staengel Hosta Rebe Mauer Butten Hortrose 1 Spur Aztekengold Sonnenhasel

… eine Ostern am 23. März!

Kleines Kraut ...

Während es draussen stürmt und schneit, werden im 13. Stock
die Eier mit ersten Gräsern und frühen Blumen eingebunden
und gefärbt.

... ganz gross

… vo Züri habe sie avisiert. Er sei auf dem Weg nach Bern. Er werde nicht locker lassen, bis der Lift (Aufzug) wieder funktioniere. Man könne halt nicht einfach aufs Dach steigen und einen neuen Lift einbauen. Die Steuerung sei bereits ersetzt worden. Ausserdem seis mit den Liften wie mit den Autos, da gebe es halt Sachen, die man nicht so „auf einen Chutt“ herausfinde. Das brauche Zeit. Man sei immer dran. Ich solle nicht meinen, dass man dem Problem nicht auf den Grund gehen wolle. Der Hauswart sei auch gerade zu einer Besprechung gekommen. Mit der zuständigen Firma sei man sehr zufrieden. Ich müsse halt Geduld haben.
Die Liegenschaftsverwalterin, nicht Auto-, sondern angefressene Töff-Fahrerin, wünscht mir noch schöne Ostern.
Seit zwei Wochen fahre ich mit dem Lift im Nebeneingang bis in den 9.Stock, steige eine Treppe hinunter, gehe über den engen Balkon an der östlichen Hauswand Richtung Norden und steige in meinem Treppenhaus wieder ein. Noch vier Stockwerke und ich stehe vor meiner Wohnungstür.

„Äxtra Eine vo Züri“ ist eben eingetroffen, ein verbittert aussehender Mann mit schütterem Haar und tiefen Sorgenfalten um Mund und Stirne.

Fertig!

So viel Abfall habe ich noch nie gehabt seit ich Hauswart bin, auf einmal hatte ich keine Container mehr.

Die Leute haben auch den Frühling putz über Ostern gemacht und ihren Balkon aufgeräumt.

Zum Glück wurde heute der Abfall abgeholt. Es war stressig über Ostern den 20 stockigen Block sauber zu halten. Oft werfen die Leute Sachen aus dem Fenster.

Sorry, ich nerve, mache die ganze Familie verrückt, wiederhole mich, ich weiss. Meine Schwester, ihre Wohnung wird bald total renoviert, will nicht bei mir wohnen. Sie fürchtet, dass sie meine Ordnung durcheinander bringt. Kein Wunder, denn seit drei Wochen bin ich am Um- und Aufräumen, spreche wahrscheinlich von nichts anderem mehr. Es ist wie eine Art Putzmalaria, die in der Zeit vor Ostern heftig bei mir ausbricht. Diese verlässt mich auch ausserhalb meiner Wohnung nicht, verfolgt mich auf Schritt und Tritt. Letzthin haben mich die chinesischen Touristen fotografiert, wie ich den Taubendreck von einer sandsteinernen Fensterbank in der Altstadt (Weltkulturerbe) kratzte. Dahinter befindet sich mein Büro. Natürlich habe ich einen weichen Lappen dabei, um die medizinischen Nachschlagewerke zu polieren, bevor ich sie in die ensprechenden Abteilungen verteile. Nicht der dunkelste Winkel ist vor mir sicher. Ich mache auch Ordnung, wos keiner sieht. Unter dem Dach auf der Bühne ist es seit gestern sauber. Dort trocknet mein Vater immer die Zwiebeln. Diese liegen nun schön ausgerichtet in einem Spankistchen.
Ich weiss aus Erfahrung, dass die Krankheit bald verschwindet, aber bis dahin gibts noch viel zu tun.
Ohne eine verständnisvolle Familie und liebe Freunde, die einem durch diesen vor-österlichen Wahn begleiten, würde man wahrscheinlich den Anschluss ans normale Leben verlieren.
Hilfreich und tröstlich sind auch Blogs wie dieser

Alles begann letzten Oktober, als ich dem Verwalter Herr Rolf B. aus Bü. mitteilte, dass unsere Haustür nicht mehr ins Schloss fällt. Hätte er damals die Türe zuverlässig reparieren oder ersetzen lassen, wäre das alles nicht passiert.

Am 19.10.04 kam der Schreiner zum ersten Mal. Jedoch bereits am 11.11.04 meldete ich wieder, dass die Türe nicht von selbst schloss. Der Verwalter versprach, sich darum zu kümmern. Anfang des neuen Jahres schrieb ich ihm, ich würde mich selber darum kümmern und ihm die Rechnung schicken, da Zeugen Jehovas, Spendensammler aus Sri Lanka, Scherenschleifer und sonstige unangemeldete Gäste freien Eintritt ins Haus hätten. Er antwortete, das sei nicht nötig, er werde den Schreiner noch einmal aufbieten. Am 21.2.05 informierte ich ihn darüber, dass das Schloss wohl ersetzt werden müsse und erklärte ihm, dass das vielleicht an der Temperatur oder an der Feuchtigkeit liegen könnte, die das Holz verziehe. Er wünschte mir einen wunderschönen Tag und schrieb, er werde sich sofort darum kümmern. Dazwischen führte ich immer wieder Gespräche mit den NachbarInnen. Am 11.3.05 verlangte ich erneut von ihm, die Türe richtig und endgültig reparieren zu lassen.

Am 12.3. dann wurde eingebrochen. Die Waschkasse wurde demoliert und ausgeraubt und einige Kellertüren standen nun offen. Es wurde Wein und Likör geklaut. Herr Rolf B. erlaubte sich, mich zuerst über seinen Gefühlszustand, der Nebel und der Schnee vernebeln mein Gemüt, aufzuklären, bevor er Stellung bezog. Er werde bei der Firma Muesmatt sofort nachfragen, ob es Probleme bei der Reparatur gab und bezweifle, dass der Täter von ausserhalb kam. Dieses Greenhorn kennt wohl die „Contact“- Wohnungen vis-à-vis nicht. Herr Rolf B. gab dann ohne meine Zustimmung meinen Namen an: dem Schreiner Herrn Fuchs, der die Kellertüren reparieren sollte, der Polizei, wegen der Anzeige und auch dem Elektriker, der den Münzkasten an der Waschmaschine durch einen Kartenkasten ersetzen wird. Ich telefonierte, öffnete die Tür, erklärte, zeigte, führte, gab zu Protokoll und verabschiedete x Leute, von denen ich die einzige bin, die dafür nicht bezahlt wird.

Der Verwalter klärte mich weiterhin über sein Wohlbefinden und über seine Pläne auf, der Frühling ist mega schön, die Wärme und Helligkeit bringen mein Gemüt wieder auf Hochtouren, ich freue mich auf meinen kleinen Wohnwagen in Avenches und mach mich jetzt auf die Socken, um Ihnen als Dankeschön für Ihren Einsatz ein Sträusschen Blumen zu ergattern. Ich habe Sie ein bisschen ins Herz geschlossen mit Ihrer aufgestellten und frischen Art – soll im übrigen keine Anmache sein.
Am 24.3 05 schrieb ich ihm kurz und bündig, ich wolle keine Blumen sondern eine sichere Haustür. Worauf er mir sofort antwortete: Ihre E-Mail stimmt mich traurig, doch werde ich veranlassen, dass der Türschliesser ersetzt wird, damit die Türe besser ins Schloss „knallt“. Schöne Ostern.

Inzwischen ist ja auch der Elektriker gekommen und hat mir alle Karten in die Hand gedrückt. Ich musste die Waschfrauen und –männer in das neue System einführen und ihnen die Karten verteilen. Ich habe jetzt die Verwalter- und Hauswartskarte in Obhut, obwohl ich weder das eine noch das andere bin. Der alten Frau, die das Münz holen wollte, habe ich die Situation auch geschildert und sie zu Herrn R. Bärtschi in Bü. geschickt, der allerdings gerade in Avenches Ferien macht.

Am 1. 4. 05 sendete ich ihm zwei Listen. Eine mit allem, was ich im letzten halben Jahr für diese Türe gemacht habe und die zweite, wer welche Karte benutzt. Sonst kann ja niemand abrechnen.

Die Miete ist gestiegen, kein Wunder, aber die Türe schliesst auch heute nicht.

In Alberts Familie bekamen die Männer zu Ostern ein Dutzend mit Zwiebelschalen gefärbte Eier. Für die Frauen waren deren acht vorgesehen. Die Schulkinder aus den Weilern der Sonnseite hatten mehr Eier in ihren Körbchen als die Dorfkinder von der Schattseite, wo die Hühner noch im letzten Schnee scharrten. Jedes Familienmitglied passte auf seine Eier auf wie ein „Häftlimacher„, damit ja keines in einem falschen Magen verschwand. Lieber liess man eines verfaulen, als dass man eins verschenkte.
Seit dreissig Jahren gibt es bei mir im Hochhaus einen Karfreitag der offenen Tür. Wer Zeit und Lust hat, kann zum Eierfärben, Plaudern und Essen kommen. Mindestens zwei Dutzend der Ostereier werden an die Nachbarn verschenkt.

Wie jedes Jahr lud 1st heute zum Eierfärben ein. Mich dünkt, in diesem Karfreitagskreis waren noch nie so viele Sprachen vertreten. Die 17 Leute hätten in folgenden Sprachen kommunizieren können: Schriftdeutsch und Dialekt, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch (aus Andalusien und aus Bolivien), Kurdisch (Krmantsch), Türkisch, Arabisch, Hebräisch, Albanisch, Schwedisch oder Norwegisch, Russisch und wäre mein Schwager auch gekommen, hätte er uns auf Chinesisch gesagt, wie ungern er (in diesem Kreis oder grundsätzlich?) Eier färbt.

Ich wünsche euch allen frohe Ostern und uns etwas mehr Kommentare!

Tschüss, Salut, Ciao, Adios, Güle güle, Tung, Selam,…

Natürlich tut das unser Stapi nicht persönlich. Dazu hat er seine Ghüder-Mannen – und die sind auf Zack! Ich habe heute früh auf die Hotline „Unrat im öffentlichen Raum“ angerufen, denn ich möchte, dass der Fussweg von der Bushaltestelle ins Quartier vor Ostern geputzt wird. Unter 079 669 40 00 meldet sich Herr Meyer. Für den Fussweg ist er nicht zuständig, wenn nichts verkotzt ist und es nur eine reguläre Reinigung braucht. Aber er gibt mir die Nummer von Herrn Wyss, der den Putzplan kennt. Im Büro Wyss spreche ich mit Frau Gilgen, die mich an Herrn Schmid, den Leiter der Strassenreinigung im Kreis 3 verweist. Herr Schmid ist unter seiner Büronummer nicht zu erreichen. Gut so, der Mann ist dort, wo er gebraucht wird! Ich wähle seine Handy-Nummer und schon ist er da. Ja, der Fussweg wird noch vor Ostern gereinigt. Herr Schmid ist eben vor Ort gewesen: „Schitter sieht es aus“, bestätigt er mir „die Büsche und Bäume haben sie in den letzten Tagen alle abgeholzt, dazu noch der Dreck vom ganzen Winter. Wir kommen!“
Bei so viel Freundlichkeit hake ich nach: „Könnten Sie den Fussweg ins benachbarte Quartier auch noch …“? „Wir schauen, was unsere Kapazitäten sind.
Wenns reicht, gehts.“
Ich danke und betone, wie wichtig die Arbeit der Strassenwischer sei, in diesem Fall unentbehrlich, denn ich würde sonst in eine grauenhafte Tristesse verfallen.
Dass die Bäume und damit auch die Vogelnester dem einzigartigen Bauprojekt „West-Side“ weichen müssen, kann ich nicht verhindern. Aber die Osterglocken und Narzissen sollten doch vom Unrat befreit werden. Welches Schneeglöggli kann wachsen, wenns eine Cocibüchse übergestülpt behält?
Ausserdem werden, wie jedes Jahr, wieder zahlreiche Oster-Spazierende aus besseren Quartieren am westlichen Stadtrand erwartet. (Auch wenn geputzt ist, möchten sie hier nicht wohnen). Aber der Wald, der Bach und die Matten sind ein Glück für Herrchen und Hund und Frauchen. Wir tun als „GastgeberInnen“ unser Bestes …