Frau F. ist in den letzten Monaten sehr gealtert. Trotz ihrer Schmerzen macht sie noch jeden Tag mit kleinen vorsichtigen Schrittchen ein Spaziergängli am Rollator. Falls die Krankenkasse endlich einlenkt, will sie nach Nottu, wo man ihr die alten unnütz gewordenen Medikamente entzieht und sie auf neue einstellt. Erst nachher kann sie sich Sorgen machen, was mit ihr geschieht, wenn man die Wohnung „aushöhlt“. Sie ist ganz verzweifelt darüber, dass so viele Alteingesessene dem Quartier den Rücken kehren. Sie fühlt sich allein gelassen. Seit gestern sei der Schuss draussen, dass die Caritas die leer gewordenen Wohnungen zum vollen Preis miete und während der Totalsanierung darin Asylbewerber unterbringe. Denen mache Lärm, Schmutz, fehlende Heizung und Strom nichts aus. Sie, Frau F. frage sich nur, wie man dann die Leute wieder aus den Wohnungen hinaus bringe. Einfach so auf den Parkplatz stellen könne man die „Asylanten“ ja wohl nicht.
Herr M. gesellt sich zu uns. Er seinerseits frage sich, was passieren könne, falls es mit den Banken so weiter gehe und viele, die ihr Geld hier anlegten, dieses abheben? Er habe vorsichtshalber seines schon weggenommen. Man könne nie wissen in diesen unsicheren Zeiten, plötzlich sei „die Hütte ausgehöhlt“ und kein Geld mehr da für Parkett und Glaskeramik.
In diesem Fall hätte man dann wenigstens die Asylbewerber.