Nun sind alle wieder da und der Alltag beginnt sich im Block zurecht zu finden.
Die neuen Stundenpläne hängen an den Kühlschranktüren – die Sommerferien sind endgültig vorbei.
Zahlreiche Familien verbrachten sie in „ihrer Heimat“, in den vom Mund abgesparten, nur wenige Wochen im Jahr bewohnten Dépendancen. Meist sind diese viel komfortabler als die Mietwohnung im Block und – wenn’s irgendwie zu machen ist – sollten sie unbedingt auch besser sein, als die restlichen Häuser im Ort.
„Seid ihr gut heim gekommen?“ frage ich und meine in die Schweiz.

Auf dem Delta traf man Familie Blogk auf ihren beliebten Trampelpfaden, z.B. in der Nähe von Salzbergen, Stadtmauern, Flamingos, Pferden, kühlem Bier, Glacen für die Kleinkrähen und einem grossen Bildschirm: „Allez les bleus“!

Nachdem ich mich mit meinem Sommerhusten, dem schmerzenden Sprunggelenk rechts,
der Unmöglichkeit, sich länger als eine Minute …

Fondu

… ansehnlich frisch zu halten abgefunden hatte, konnte ich auch einige schöne Momente geniessen.
Dass der weite Strand mit der hohen Düne zu einem schmalen Streifen „geschrumpft“ war, auf welchem sich die Menschen dicht an dicht drängten, fand ich deprimierend.
Diese krasse Veränderung hänge zusammen mit der intensiven Entnahme von Kies und Sedimenten aus der Rhone bereits im Wallis, liess ich mir erklären. Der Fluss hat nichts mehr in den Süden zu schieben. Statt stetig neuen Sand an die Ufer tragen zu können, spült das Meer diesen weg.
Der Mann mit den Postkarten konnte seinen neuen Laden nicht halten. „Photo Lux Azur“ gibt es nicht mehr.
Heuer blühte der Oleander besonders prächtig, und die Flamingos ästen und hälselten so nahe am Ufer der Etangs, dass sie sogar mit älteren Smartphonemodellen geknipst werden konnten.

Zum Bild: Tagebucheintrag am 26.07.2006:
J’ai retrouvé mon cerveau complètement fondu.