Di 22 Feb 2005
[Auszug aus einem Gespräch über 11 Busstationen. Ich sass neben einer Russin, 64 Jahre alt, vor 25 Jahren von Moskau in die Schweiz migriert, schon ewige Zeiten im Block.]
Meine Liebe wie geeht es? Ich war in Ferien mit ganze Famiilie, nein, so kann man nicht sagen, mit meine Schwestärr, meine Cusín und seine Frau und viele von ihren Brüder und Schwestärr, eine von Ohio und eine von Berlin, einfach viele Läute, sie kennen sich aus Moskau, aus den 50 und 60 Jahren. Es waren die schönste Ferie, die ich gelebt habe und glaube mir, ich hatte viele Ferien! Ich bin pensioniärt! Es war ein Schiff in diese Karibik, mit alles. Mit eine Berg und Glofplatz und jeden Tag Konzert und jeden Tag Tanzen und jeden Tag schöne Schminke, mit Jakuzi und Suuschi und mit Essen, wie du nie gesehen hast. Eine Melone, gemacht wie ein Kopf! Und Krevetten! So gut oarganisiert. So gut oarganisiert.
– Habt ihr auch Ausflüge gema……?
Aber sicher waren wir in Porrto Ricco wun-der-schöän, aber andere Inseln nicht so gut, viele arme Läute, viel arme Häuser, nein, nein, das war nicht so gut. Aber die Amerikaner, sie sind lustige Läute, sähr lustig. Sie tanzen sähr gut und kümmern sich nicht. Meine Tochtär – du kennst meine Tochtär? Sie ist 33 Jahr geworden und hat immer noch diese Stefan, seit zwälf Jahre. Ich mach mir grosse Sorgen, ooohne Kinder… Ihr Doktorr sagt, alles in Ordnung mit meine Tochtär, aber diese Stefan, er will zu keinem Doktorr – aber mein Tochtär, sie hat angerufen von Florida, sie macht ihre Ferien, sie sagt, grosse Schiff ist für aalte Läute, aber ich sage, alle waren da, auch junnge Läute und Kinder, es hat alles für sie. 2’500 Perrsonen und 1’500 Perrssonnal! Aber du kannst sie nicht sehen, sie sind verteilt. Und so gut oarganisiert. Meine Tochtär ist nicht wie Muttär, sie ist Pessimist. Am Telefon klagt sie von Florida. Aber hier ist Schnee, dort ist Sonne, Amerikaner sind lustige Läute, was will sie? Diese Stefan, diese Stefan, er ist schon über vvierzig Jahre aalt, er macht mir grosse Sorge, er muss zu einem Doktorr. Oh, wie geht es deinär Muttär? Ist sie endlich pensioniärt? Sie muss auf diese Schiff, es gibt viele viele davon. Wir gehen nächste Jahrr wieder, alles ist oarganisiert. Und versprich, dein Sohn bekommt eine kleine Schwestärr, jeder Junnge braucht eine Schwestärr, eine Schwestärr ist sähr wichtig.
Februar 22nd, 2005 at 17:41
War die Frau aus dem Bus diejenige, die nur noch ganz langsam spaziert aber trotz ihrer Gebrechen regelmässig schwimmen geht? Die will auf gar keinen Fall sterben, weil sie noch unbedigt die Geschichte ihrer Familie rechechieren muss. Da stecke viel Politisches dahinter. Sie weiss ja nicht einmal, wem der Boden gehörte, auf dem sie geboren worden ist, den Weissrussen oder war es die Ukraine? Sie war auch Lehrerin und spricht viele Sprachen. Warum wohl, kümmern sich ihre Kinder so selten um diese hochinteressante alte Frau?
Februar 23rd, 2005 at 01:23
Ich weiss nicht, ob es die Gleiche ist… Wir müssen sie einander mal beschrieben.
Nicht alle Kinder kümmern sich. Familienbande sind von selber so eng geknüpft, wie manche das gerne haben möchten…
Februar 26th, 2005 at 19:00
1. Es handelt sich hier um zwei verschiedene Frauen. 2. ich möchte keinesfalls nach meiner Pension auf ein Schiff mit 2500 Personen. Eine Fahrt mit der Picardie reicht mir vollkommen. 3. Ich bin die Schwester eines Bruders, der es ganz gut schafft ohne mich 😉