So 25 Sep 2005
„Aussen fix und innen nix“ war in meiner Kindheit verpönt.
Kein Knopf, der im Versteckten durch eine Sicherheitsnadel, genannt „Hootschgufe“, ersetzt werden durfte, keine schmutzige Unterhose unter dem sauberen Rock und keine schwarzen Nägel in den frisch gewaschenen Socken. Da bekannterweise im Hause beginnen muss, was leuchten soll im Vaterland, wird in der Schweiz auch unter der Erde geputzt. Letzte Woche räumten Mannen vom Zivilschutz in unterirdischen Armeeanlagen auf. Tonnen von nie gebrauchten (eigentlichgottseidank!) Eisenbetten wurden der Metallsammlung übergeben. Unzählige von Bahren abmontierte Holzbretter, die zur Rettung von Verschütteten aus engen Gruben vorgesehen waren, entsorgt. Zu versteigern sind noch einige Tausend Holzleitern, beste Handarbeit aus dem Emmental, ebenso mehrere tausend Petroleumlampen mit der Armbrust drauf, also keine Maden aus Honkong. Dazu ein Zehntausender-Posten schärfster Beile, die ohne weiteres den Gillette über mehrere Generationen ersetzen können. Mir graut vor zukünftigen Familiendramen, in denen nun nicht mehr nur das heimische Sturmgewehr, sondern auch die Axt im Haus eine dramatische Rolle spielen könnte.
Es soll einige fürsorgliche Schweizer geben, die sich bei der Räumung reichlich mit Lampen eingedeckt haben. Stellt euch gut mit ihnen, dann werdet ihr beim nächsten Stromausfall nicht völlig im Dunkeln sitzen!
September 25th, 2005 at 19:26
und das nur im Zivilschutz! Wir wollen gar nicht wissen, was die Army alles so ungenutzt wegschmeisst. „Haare zu Berge stehen“
September 30th, 2005 at 14:16
Ich habe noch nichts über die Millionen von neuen Papiertaschentüchern geschrieben, die in den Müll wandern. Die OP-Einrichtungen aus den Höhlenspitälern, welche als Entwicklungshilfe nach Rumänien überführt werden, dienen hoffentlich einem guten Zweck.