Mi 12 Okt 2005
[Gespräch an den Briefkästen, Rücken an Rücken, ich und eine indische Muslimin oder eine muslimische Inderin mit Kopftuch]
Inderin: „Warst du arbeiten?“
Ich: „Ja, aber nicht so streng. Und du?“
Inderin: „Ich war nur spazieren.“
Ich: „Ja, das ist so schön im Herbst.“
Indierin: „Achweisstdu, es ist Ramadan. Ich koche vor Sonnenaufgang. Dann mache ich Hausarbeit und gehe durch Blätter spazieren. Und jetzt koche ich wieder für nach Sonnenuntergang.“
Ich: „Ja, ich weiss es. Übrigens vielen Dank für die Grüsse neulich, die du meinem Kind mitgegeben hast!“
Inderin: „Ach ja, er ist schon sooo gross. Und deine schöne Schwester – wie war noch ihr schöner Name? – ich habe sie gesehen! Wie geht es ihr jetzt gerade? Sie hat doch Problem mit Rücken?“
Ich: „Nicht mehr, es geht ihr gut, sie trainiert viel.“
Inderin: „Ach diese Schweiz. Alle haben Problem mit Rücken und sind soooo depressiv. Es ist zuviel Kalt hier.“
Ich: „Ich weiss manchmal auch nicht, woran es fehlt.“
Inderin: „Grüsse deine ganze Familie, besonders auch deine Schwester. Sie ist wie Sonnenschein.“
Ich: „Das mache ich gerne.“
Oktober 18th, 2005 at 16:01
Mein Freund wollte nur den ersten Tag fasten, damit er dann auch mit gutem Gewissen Bajram feiern kann. Aber am Morgen des 5. Oktobers, als der Ramadan begann, stand er auf, als die Sonne schon schien und machte sich ein richtig gesundes „Birchermüesli“. Er merkte erst am Nachmittag, als er gerade in einen grünen Apfel biss, dass er den Ramadan völlig vergessen hatte. Nicht so schlimm, dann ginge er eben am Wochenende mit seinem Kollegen in die Moschee. Leider kam auch dem Beten etwas dazwischen. Egal, wenn die Fastenzeit dann endlich vorbei ist, wird dennoch gefeiert. Inshallah*