So 15 Dez 2013
Vielmehr als das Schweizer Wort des Jahres 2013 beeindruckt mich das Wort „Tischarchitektur“, welchem ich in diesem Monat auf weihnächtlichen Lifestyleseiten begegne.
Als ich vor einigen Wochen Freunde besuchte, sie waren eben umgezogen, hatten wir meiner Meinung nach eine „Tischarchitektur“-Diskussion. Mit ihnen zügelte nämlich auch ihr ovaler Nussbaumholztisch. Nun waren sie überzeugt, dass das antike Möbelstück nicht mehr auf den modernen teppichfreien Betonboden zwischen die unverputzten Betonwände passe. Da meine Freunde schon einen Esstisch aus Beton bestellt hatten, konnte ich sie nicht mehr umstimmen – leider, leider.
Erst vor Kurzem realisierte ich, dass zur „Tischarchitektur“ mehr gehört als blutte Tische. Da ich nutzlosem Wissen nicht abgeneigt bin, befasste ich mich kurz mit diesem Architekturzweig, den man pflegen solle – z.B. für Feste und wenn der Chef zum Essen komme.
Hoffentlich bringen wir bis Weihnachten diese Architektur ein bisschen hin: naturverbunden, archaisch, taktil, elegant, stylisch, funktional, futuristisch, amorph (?), anspruchsvoll komplex, sinnlich inspirierend, expressiv, dynamisch mit choreographierter Schönheit (Werbung Rosenthal und Ritzenhoff).
Einen besinnlichen 3. Adventsabend wünsche ich!
Dezember 19th, 2013 at 06:59
Tischarchitektur. Wow, wie „uffdahted“ (so gehört aus Schweizer Mund) du bist. Der Online-Duden kennt das Wort (noch?) nicht, du aber schon. Schappoh,
Dezember 20th, 2013 at 02:30
Liebe Vered, es wird ja immer schwieriger, sich von der Masse abzuheben. So eine individuelle Tischarchitektur kommt wie gerufen. Da kann man endlos daran „bauen“.
Schön gedeckte Tische gefallen mir sehr, aber zu viel „Architektur“ kann da auch einengen.