Di 21 Jun 2005
Sie hat bei der alten Hasler am Buffet gearbeitet, ein Leben lang, bis Siebzig. Jetzt mit Sechsundachzig hat sie eine Kunststoffkugel in der Schulter und verträgt die Bise nicht mehr. Wie die Erde, die Erde verträgt die Bise auch nicht. So viel Bise dieses Jahr, alles wird gelb werden, „lueget de nume“. Und der Himmel, der Himmel ist wieder so schwarz über dem Trolleybus. Und der Nachbar ohne Arbeit, erst Sechsundfünfzig, das ist schlimm. Manchmal holt er etwas Pulverkaffee oder eine Tasse Zucker und sagt „Dank, sie wie Mutter“. Wenn sie das Geld nicht anderes braucht, legt sie ihm ein Päckchen Zigaretten auf das Tischchen im Treppenhaus. Es ist das Mindeste, nach sechzehn Jahren Tür an Tür.
Juni 21st, 2005 at 14:15
Mein Vater hat seinerzeit in der Hasler gearbeitet, zuerst an der Haslerstrasse und dann in der Bodenweid. Die Bodenweid war praktisch, wir wohnten inzwischen im Liebefeld und er konnte zu Fuss durch den Könizbergwald zur Arbeit laufen. Er hat uns dann am Abend immer von den Rehen und Hasen erzählt, die er gesehen hatte.
Juni 21st, 2005 at 15:00
Beitrag + 1. Kommentar sind einfach wunderbar. Diese Geschichte habe ich auch gerne gelesen.
Juni 22nd, 2005 at 18:44
*heul*