Sa 16 Jun 2007
Also, eines Tages – das war im Januar gewesen – sei der Chef gekommen und habe gesagt, auf den Ersten Ersten des kommenden Jahres werde umsgestellt. Auf den Computer.
Er selber habe noch so gemurmelt, das sei doch nicht dem sein Ernst, aber das war es dann eben schon. Wer nicht wolle, könne gehen. Wer aber wolle, bekomme alle Bildung, die dazu nötig sei.
Jawohl, das sei dann auch wieder das Gute gewesen an der Insel. Zwar war man ganz unten, aber der Chef, der vergass einen nicht. Kein Weihnachtsessen und keine Bildung in der Insel habe je ohne die Magaziner stattgefunden. Das wiederum sei keine Selbstverständlichkeit, viele hätten noch kurz vor der Pensionierung umstellen müssen auf den Computer ohne dass denen jemand geholfen hätte. Kein Wunder, wenn sie dann nicht zSchlag gekommen seien mit der Maschine.
Also man habe ja immer schon mit Maschinen gearbeitet, das war ja nichts Ungewöhnliches. So mancher habe sich schnell auf noch viel grösser Maschinen einstellen müssen. Aber dann sei es eben für zwanzig Jahre gewesen, unter zwanzig Jahren habe sich ja keine Maschine amortisiert. Aber der Computer! Der sei vielleicht schon nach zwei Jahren ein anderer geworden. Jedenfalls habe er die Umstellung mitgemacht und es nie bereut. Im Gegenteil, er habe gesehen, dass das nicht stimme mit dem Hänschen. Was in ein altes Hirn noch alles reinbringe, das habe ihn schon erstaunt.
Nun, diesen Nachmittag sei er auf der Nationalbibliothek gewesen, mit der Seniorengruppe. Und da sei ja mit den Magazinern genau das Gleiche passiert wie in der Insel. Aber eben, jetzt sei das ja auch alles in den Computern und man habe sich daran gewöhnt. Es sei schon gäbig, wie schnell man jetzt die alten Vereinsblättli finde. Aber es sei noch nicht ein jedes aufgenommen. Das ginge wesentlich länger als bei den Medikamenten und Schürzen und Tassen und Schläuchen in der Insel, das sei ja kein Vergleich. Jetzt müssten die noch anbauen. Ja, ja, wer denke, der Magazinerberuf sei keine Herausforderung, der trumpiere sich.
(Erfahren am 14. Juni 2007 im Treppenhaus.)
Juni 16th, 2007 at 22:09
Ein Loblied auf die motivierten Magaziner und Magazinerinnen!
In meiner Bibliothek legen sie im Untergrund täglich mehrere Kilomenter zurück, um die Online-Bestellungen der BenutzerInnen innerhalb von zwanzig Minuten zu erledigen. Dass sie aber trotz Compi immer mitdenken zeigt folgendes Beispiel:
Ich bestelle online Bücher ausnahmsweise nicht wie gewohnt in die Zentral-, sondern in die Fachbereichsbibliothek. Der Magaziner denkt: hoppla, 1st hat sich vertippt und legt die Bücher, wie gewohnt, in mein Fach in der Zentralbibliothek;-)