Ich bin seit jeher der Meinung, dass Vereinsarbeit und politische Arbeit ein Handwerk sind, das man erlernen und nutzen kann. Ich würde niemals in einem Quartier leben, ohne dem Quartierverein beizutreten oder einen solchen zu gründen. Dies nur so nebenbei, weil oft über „Vereinsmeierei“ geschnödet wird.

Heute um 7:30 an „meinen“ Verein geschrieben:

Wegen der Grossbaustelle haben wir eine neue Busstation an einer zu Stosszeiten stark befahrenen Strasse (auch Lastwagen, z.B. von Coop). Ich habe das heute morgen eine Stunde beobachtet, jeder ist herzlich eingeladen, werktags um 7.00 bei mir vorbeizukommen und das Gleiche zu tun. Um diese Busstation zu erreichen, müssen die Leute, die von den Blöcken X und Y kommen, die Strasse in einer Kurve überqueren. Diese Strasse hat zwar einen Fussgängerstreifen und ist beleuchtet, aber sie ist unübersichtlich.

Folgen der neuen Situation:

1. Es ist erwiesen, dass Menschen und ganz besonders Kinder, sich auf ihr Ziel – also den Bus – konzentrieren und weniger auf die Strasse. Es ist für die Leute hier eine Umstellung eine so grosse Strasse überqueren zu müssen und es kommt deshalb vor, dass sie auf diese neue Strasse rennen, um den Bus noch zu erwischen.

2. Schulkinder unter 10 Jahren müssen wieder in die Schule begleitet werden.

3. Die älteren oder weniger flexiblen Menschen haben Angst vor dem Übergang und benutzen die nächste Busstation, was einen zusätzlichen, steilen Fussweg bedeutet.

4. Wenn eine Gruppe gemeinsam auf den Bus geht oder vom Bus kommt (Kurse im Gemeinschaftszentrum, Schul- oder Kindergartenklassen), wird es chaotisch, alles steht still: Die wartenden Autos, die eintreffenden Busse. (Dass die Gruppen kaum Platz zum Warten haben, ist ein anderes Problem.)

Vorschlag:

Ich bin dafür, dass wir noch vor Winterdunkelheit und -glätte eine Ampel fordern. Die kann von mir aus grundsätzlich auf Stand-by sein, aber wenn ein Fussgänger sie durch Knopfdruck aktiviert, muss sie funktionieren.

Grund:

Genau diese Sachen sind es, die die Menschen hier gegen diese Baustelle und das neue Quartier wie auch gegen die Verkehrsbetriebe aufbringen, weil sie zeigen, dass man an die (vielen!) Menschen hier zu wenig denkt. Ein Unfall würde die ohnehin schlechte Akzeptanz des Projekts um Jahre zurückwerfen.

Herzlichen Dank.