Einen Moment lang sind die Sterne zum Greifen nah. Wir gehen zum Mond hinauf, denkt Emilio. Opa kennt sicher einen geheimen Weg!

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Doch, doch, wir färbten auch dieses Jahr Eier. Ich lehnte mich ein bisschen zurück und liess die Jungen und ganz Jungen machen, habe sozusagen den Stab das Ei weiter gereicht. Das Färben fängt ja schon beim Kräuter Sammeln an. Welche Blüte, welches Blatt, welcher Halm passt sich der Eiform am besten an? Meine Enkelinnen übernahmen diese Aufgabe zuverlässig.

In den vergangenen 45 Jahren entstanden in den Händen zahlreicher zugewandter Färber*innen die schönsten Ostereier. Der grösste Teil wurde regelmässig an Nachbarn und weitere Bekannte verschenkt oder zu Gunsten einer Schule verkauft.

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Zufällige Begegnung auf einer Liste von Kurzfilmen, abgerufen auf Youtube am 05.04.2023

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Als ich letzthin eine alte Zeitung überflog, sprang mir der Satz ins Auge, dass das Glück auch vom Ort abhängt, an dem wir uns aufhalten. Der Autor verriet ein paar Tipps, wie er persönlich sein seelisches Wohlbefinden pflegt: fasten, schlafen, gesunde Ernährung, unbesiegbar machen ihn kalte Duschen oder Bäder, Saunagänge, joggen, Licht tanken, meditieren … Gerne hätte ich später diese und weitere Erkenntnisse des erfolgreichen Psychologen verlinkt, fand aber den Bericht leider nicht mehr.

Item, in der Handelszeitung vom 22.03.2023 steht, dass in Finnland die Menschen 2023 zum 6. Mal in Folge die glücklichsten der Welt sind. Auf der Weltglücksliste vom 3. auf den 8. Platz abgesackt ist die Schweiz – u.a. nach Israel auf Platz 4. Afghanistan und der Libanon machen den Schluss. Glück scheint, wie der oben erwähnte Fachmann feststellt, auch vom Ort abzuhängen.

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Heute um 18:40 Uhr

Video: Sarah

Von unserer hohen Warte aus beobachten wir oft Rotmilane, Krähen, Tauben, Amseln, Spatzen, ab und zu einen Reiher oder ein paar Möwen vom Wohlensee,

und heute – noch nie dagewesen – Störche! Woher und Wohin würden wir sie gerne fragen. Immerhin wird den Reisenden die Nacht auf den Hochkaminen nicht allzu kalt werden.

Wenn etwas nie fertig wird, dann ist das Der Stammbaum, eine immerwährende Beschäftigung für angefressene, tüpflisch … de Pensionierte. Als meine Mutter uns die Kirchenrodelblätter der Familie meines Vaters hinterliess – sie selber wusste wenig über ihre Herkunft – begann ich, das Gänsekiel- und Federgekrakel auf eine Genealogie-Plattform zu übertragen und zu ergänzen.

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… nahezu voll, steht um diese Uhrzeit direkt über dem Block. Wieder einmal muss ich mich weit aus dem Fenster lehnen, um ihn zu sehen.

Fast alle frühen Gesellschaften bedienten sich der regelmässigen Mondzyklen, um die Zeit zu messen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass wir mit der Astronomie begannen, einfach weil wir es konnten, und weil es schön ist, den Nachthimmel zu beobachten.

Ben Moore : Mond, Kein & Aber, 2019 ISBN 978-3-0369-5799-9

Unter meinen Fenstern schwebt der 50 Meter lange Lastausleger des Krans. Im Hintergrund hält das letzte Tram zur Endstation Bern-Brünnen.

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Seit Mitte Februar warten die ersten Gartenbilder 2023 auf einen Text. Der Winter war einfach nie meine Zeit, auch nicht, bevor ich Zeitungen lesen konnte. Zwar stehe ich immer früh auf, mache das Mittagessen für die Enkelkinder bereit, werfe einen Blick auf den Bauplatz, erledige Krims und Krams wie Osterdekoration knutselieren, Balkon fegen, Vorhänge waschen, Tischtuch nähen und endlich auch das Lavendelkissen, welches ich meinem Schwiegersohn zu Weihnachten schenken wollte. Dabei wäre ich oft lieber mit einem Apfel und einem Buch im Bett geblieben, wie damals als Kind im alten Bauernhaus.

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Den Ratten im Kreis 3, dem südlichen Teil der Stadt Bern, blieb nichts anderes übrig, als nach Jahrzehnten umzuziehen, wo sie sich doch in den alten Mauern so wohl gefühlt hatten. Als vor einem Monat die Bagger zum Abriss Rückbau auffuhren, um einer neuen Überbauung Platz zu machen, zogen die Ratze – ratzfatz – in den Keller des denkmalgeschützten Nachbarhauses am Gartenweg. Dort liess der Kammerjäger nicht lange auf sich warten, denn die Mieter*innen weigerten sich, Waschmaschine, Fahrräder, Sportkrempel, Wein, Notvorrat und Gartenmöbel mit den neu Eingewanderten zu teilen. Das erzählte mir meine Freundin Marwa, die als Bewohnerin nicht warm werden konnte mit den pelzigen Flüchtlingen.

Meine Nachbarin verbringt den Winter am liebsten in einem kleinen marokkanischen Dorf am Meer, nicht weit entfernt von Argan- und Olivenbäumen. Eigentlich wollte sie bis im April an der Wärme bleiben, die Füsse im Salzwasser schwaddern, ab und zu ein Tajine kochen und lesen. Vor drei Wochen kam sie zurück nach Bern, wo nachts noch Minustemperaturen herrschen und vormittags oft der Hochnebel über den Dächern hängt. Der Grund für diesen verkürzten Aufenthalt: Baulärm! Das magrebinische Nest am Meer ist ein Surf-Hotspot geworden. Junge Leute aus aller Welt fallen mit ihren Brettern zahlreich in der lauschigen Bucht ein. Fischer und Söhne werden zu Motorradvermietern, Hoteliers, Surf- und Tauchlehrern oder betreiben einen Shop. Das Häuschen meiner Nachbarin stand bis jetzt am Dorfrand, aber nun wird links, rechts und hinten gebaut. Im Kopf meiner Nachbarin und ihres Ehemannes nahm das monatelange Klopfen auch nachts kein Ende. Dann schon lieber unter Null, Bise und Hochnebel.

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Die Zeichnung liegt schon recht lange in einer Archivschachtel, und ich hole sie raus für den Februar-Vollmond.

Unsignierte Zeichnung von Karin Widmer, ca. 1994
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Wieder ein grauer, kalter Tag. Ich erledige nur das Nötigste. Heute will ich aus aktuellem Anlass hauptsächlich lesen. Das gerettete Buch des Simcha Guterman steht seit 1993 auf meinem Bücherbrett. Bis heute konnte ich es nicht lesen. Ich versuche es – ein erschütterndes Dokument.

Bei Bauarbeiten im polnischen Radom wurde 1978 eine versiegelte Flasche mit zusammengerollten, engbeschriebenen Papierstreifen gefunden. Es ist der Nachlass des Juden Simcha Guterman, der unter grössten Gefahren auf der Flucht durch Polen die grausamen, vernichtenden Erlebnisse seiner Familie und seiner Mitbürger*innen auf diese Streifen kritzelte, in der Zuversicht, dass diese Flaschenpost einmal gefunden würde.

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Schaue ich von meinem Balkon aus über Buchen und Tannen nach Nordwesten, …

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An Leitsprüchen und Weisheiten für den Alltagsgebrauch hat es in meiner Kindheit nicht gemangelt. Sie blieben an mir kleben und drängen sich unter anderem dann vor, wenn ich etwas wegwerfen entsorgen will. Könnte man’s nicht doch noch irgendwie „zu Ehren ziehen“, etwas Apartes daraus machen, wenn auch nur für Wochen, für Jahre, noch besser für Generationen? Meinen Schwestern geht es nicht anders. Kürzlich erhielt ich das Föti einer Jeans. Die Hose gehört meiner Nichte Cornelia. Beim „Spaziergang“ im unwegsamen Gantrischgebiet brach sie sich das Wadenbein und …

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Als ich gestern früh gegen 08:00 Uhr nach ihm Ausschau hielt, hingen graue Wolken über der Stadt. Am Abend gab es dann einen klaren Sternenhimmel. Der Mond stand hoch und weiss über dem Block. Ich musste mich weit aus dem Fenster Balkon lehnen, um ihn zu sehen.

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Vom Dach über dem 20. Stock schauen BewohnerInnen und Gäste hinein ins Feuerwerk und stossen an aufs neue Jahr.

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Im Dutzend nicht billiger, aber noch bunter

Diese Weihnachten keine Nüsse für Brödel, Sissi auf der Gondel verpasst, nur ein Rest von Love Actually, aber die ganze Lord-Fauntleroy-Maren-Kroyman, 110X Bücher, selbst *Knutseliertes und gegen 20 Paar Socken – nicht miteinander abgesprochen – unter dem Baum mit Lametta. Wir alle können uns gleich noch im alten Jahr warm anziehen.

Ohne vorheriges Üben zusammen gesungen, sogar im Kanon.

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… um die Welt ein bisschen freundlicher zu machen. (Magazin-Leser*innen kennen sie schon).

* Sich Zeit nehmen (auch wenn man keine hat)
* Menschen mit Namen ansprechen
* Lächeln
* Sich über Erfolge von Freunden freuen
* Türe aufhalten (1)
* Fremde wie Verwandte behandeln
* Die Tassen der anderen abwaschen
* Den eigenen Eltern danken
* Platz neben sich im ÖV machen
* Auf dem Trottoir anständig benehmen
* Türen aufhalten (2)
* Freundliche Orte besuchen
* Abfall auflesen
* Lästern (sic!)
* Nicht im Wege sein
* Langsam einkaufen
* Bettler*innen grüssen (und ihnen Geld geben)
* Ordnung im öffentlichen Raum herstellen
* An Verkehrsregeln halten beim Velofahren
* Für die Nachbarn backen
* Mit Fremden reden
* Sich einen Reim machen
* Fotos für Pärchen aufnehmen
* Keine Schwächen von anderen ausnutzen
* Gerne Trinkgeld geben
* Für jemanden beten
Aus: Das Magazin, No 50, 17. Dezember 2022, S. 5

Damit Sie nach Lust und Laune etwas Passendes auswählen könnten, zeige ich die 26 Vorschläge gerne in meinem zweitletzten Adventsfenster:
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Wenn meine Enkelinnen unzufrieden sind und nicht sagen wollen oder können weshalb, Kopf und Mundwinkel hängen lassen, die Lippen aufeinander pressen und „toube“ zu Boden schauen, dann verliere ich nicht die Geduld: „Ihr seht aus wie ich als Kind. Ich zeige euch ein Foto.“

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Die Zeiten, in welchen das „Zustellpersonal“ aus Arbeitsmangel Betreuungsarbeiten übernehmen musste, sind endgültig vorbei. Heute, als der Pöstler vor dem Block ankam, hatte er noch dies und das zu verteilen.

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So eine möchten wir alle gerne vernehmen.

Heute habe ich die letzten Weihnachtskarten verschickt, mit richtigen, selbstklebenden Marken. Mein Schwiegersohn hat sie alle aufgeklebt und mir nachher erst noch die Fenster geputzt. Messi Merci vielmal!!

Die Ausgabe des Sonderstempels von Bethlehem anfangs Dezember habe ich leider verpasst. (Die Post wollte diese nicht gewinnbringende Dienstleistung 2019 abschaffen, verzichtete dann nach dem Protest der Kund*innen darauf.)

Letztes Jahr schrieb ich keine selbst knutselierten Karten. Die Pandemie machte mich ganz schlapp.

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