Sa 1 Sep 2012
Allerliebst sehen sie aus, die gebadeten Kleinkrähen in ihren Schlafanzügen, satt, Zähne geputzt, Nägel geschnitten, Kampfspuren des Tages gesalbt, nochmals Wasser getrunken, Stofftiere gefunden, Geschichte erzählt, Lied gesungen, Fenster spaltbreit geöffnet, Vorhang zugezogen, Fenster geschlossen, Vorhang etwas mehr aufgezogen, nochmals Lied gesungen, mehr/weniger zugedeckt, Gute Nahacht!? Sicher nicht! Es wird gekichert, geflattert, gehopst, Puzzleteile fallen zu Boden, Wackelhund singt: „Who let the dogs out, huw, huw…). Die ratlose Grossmutter, obwohl pädagogisch geschult, hat sich inzwischen aufs Sofa gelegt und die Augen geschlossen. Das gefällt den Kleinen nicht. Ein Ballon wird aufgeblasen und bald fluddert warme Luft ins linke Ohr der Ermatteten. Nichts zu machen, diese tut keinen Wank. Die Störefriede ziehen sich zur Beratung zurück, stürzen sich dann nach einigem Geflüster übermütig auf die Grossmutter und schreien: „Ima, mir liebe dir, Ima, mir liebe dir!!“
Ein solcher Fallfehler, das wissen kluge Kinder, reisst die Grossmutter aus dem tiefsten Schlaf. „Wenn schon, heisst es: Wir lieben DICH!“
„Heute ist wieder einmal Grossmutter-Tag,“ begrüsst mich am nächsten Morgen eine Bekannte vor dem Schulhaus und lässt sich auf die Holzbank fallen. Wir beide haben eben unsere Enkelkinder in Schule, Kindergarten und Kitta gebracht. Heute regnet es in Strömen, und jede von uns hat Regenjacken, Schirme, Helme, Znünibrote, Wasserflaschen, Turnsäckli, Rucksäcke, Roller, Musikinstrumente richtig verteilt und wird in drei Stunden die Enkelkinder zum Mittagessen abholen.
Ab und zu gibst für die Grossmutter auch ein bisschen Mittagsruhe – daanke! Hier die Liste der Bücher, welche sich die Kinder am vergangenen Donnerstag angeschaut haben:
Müller, Jörg: Der standhafte Zinnsoldat; Crebbin/McEwen: Neulich, als der Bauer schlief; Heine, Helme: Die Abenteurer, Mullewapp; Teilman/Napp: Bauer Beck fährt weg; Sendak, Maurice: Hektor Protektor; Wiesmüller, Dieter: Pernix – Die Abenteuer eines kleinen Sauriers im Urzeitwald; Burningham, John: Harquin der Fuchs; Hartung/Schneider: Der fröhliche Katzensport, Das fröhliche Katzenjahr, Die fröhliche Katzenschule, Die fröhlichen Katzenabenteuer; Sfar, Joann: Die Katze des Rabbiners – Exodus (Bd. 3); Steffensmeier, Alexander: Liselotte im Schnee; Hoffmann, Felix: Der Wolf und die sieben Geisslein; Bolliger/Roelli: Zimbo; Loup, Jean Jacques: Geld im Sack und haut dann einfach ab; Kilaka, John: Frische Fische; Herfurtner/Keller: Regula radelt rum; Tison/Taylor: Barbapapa; Hansen, C. und V. : Petzi als Bauer.
September 3rd, 2012 at 21:44
Wir brauchen keine Studien – obwohl es sie inzwischen zur Genüge gibt – um zu wissen: Ohne Grossmütter ginge es schlicht und einfach nicht. War ja schon in meiner Kindheit so und wird wohl noch eine Weile so bleiben.
September 4th, 2012 at 15:18
Schöööööööööön seid ihr zurück! Dann hat mein Zuspruch neulich an der Bushaltestelle gewirkt? 🙂
Grosmamis sind unbezahlbar wichtig. Wir haben eins hier, in einem Vorort der Stadt, heiss geliebt von den Kindern, mit einem freundlichen Grosspapi dazu. Und ein Grosi haben wir über den Wolken, sie ist seit letztem Jahr der Schutzengel unserer Familie(n).
September 5th, 2012 at 13:47
Liebes Granium, ja, dein Zuspruch war der letzte von vielen und hat mich endlich wieder zum Bloggen gebracht. Liebe Grüsse!
September 16th, 2012 at 11:29
So süsse Kinder, wenn man sie nicht 24h/Tag alleine betreuen muss… Manchmal hilft wirklich nur noch, dass frau sich selber hinlegt. Danke für alles Ima, wir lieben dir!*