Heimkinder

Buben aus dem Kantonalen Knabenerziehungsheim Oberbipp BE (Foto: Hp. Hoffmann, Winter ca. 1962)

Jeden Samstagnachmittag wurden die Zöglinge gruppenweise geduscht, meist von Herrn Schlapbach, dem Schuhmacher oder dem Lehrer, welcher Wochenenddienst hatte. Herr Schlapbach bediente die Wasserhahnen ausserhalb des Duschraumes. Zuerst ein bisschen warm, dann länger eisig. Zitternd vor Kälte fassten die Sauberen dann ein frisches Barchenthemd, eine Tricotunterhose, ein Paar gestrickte Socken. Die Wäsche verteilte Fräulein Grossenbacher, Weissnäherin, die mit einem Landwirt verlobt war und deshalb in den Augen des „Vaters“ (Heimleiter) mehr Erfahrung mit nackten Männerkörpern hatte, als die jungen Erzieherinnen. Brauchten die Buben frische Hosen, mussten sie diese in der Nähstube bei der Schneiderin erkämpfen. Fräulein Hohl, bucklig, hinterhältig und mit Hinkebein, freute sich besonders, den Grossen die Hosen anzupassen und sie dabei ein bisschen mit dem Metermass zu schlagen und sie zu kneifen, ohne dass sie sich zu wehren wagten. Wie hier schon früher berichtet, konnte ich an diesen Zuständen nur wenig ändern.

Fotos, die ich zum Weltkindertag „angfährt“ aus meinem unerschöpflichen Archiv hervor kramte:

Isaak mit seiner Mutter, 2012 Linda mit ihrem Vater, 2006
Bilal mi seiner Mutter, ca. 2002 Tanja mit Tensing in Dharamsala, 1978
Gebhard, Erziehungsheim Oberbipp, ca. 1962 Kleine Tänzerin im Kindergarten Gäbelbach, ca. 2007
Linda mit Marwa, 2007
Carlos

Alon mit seiner Mutter, 1991 Linda mit ihrer Mutter Sarah Dolma, 2006
Sami mit seiner Patin Tanja Catlyne mit ihrem Vater, 2012
Isaak, 2006 Linda geht zur Schule, 2012