So 18 Mai 2008
Geboren an einem eisigkalten Sonntag im Januar 1916, gestorben an einem regnerischen Sonntag im Mai 2008. Albert wurde bis ans Ende begleitet von lieben Familienmitgliedern (die ihm nicht verwandt waren).
Der Bauernhof, auf dem wir Pfingsten verbracht haben, war ihm Heim und Heimet. Meine Grosseltern hatten den Hof übernommen, weil Albert und sein Vater nach dem Tod der Bäuerin mit der Arbeit in Feld und Haus nicht mehr zurecht kamen.
Meine Mutter wird die kommenden Nächte erneut einen Lebenslauf schreiben, weil sie halt die Archivarin der Familie ist und auch Alberts „Trucke“ mit den alten Fotos und Dokumenten behütet. Sie hat schon manch‘ schönen Beitrag über Albert verfasst und wie ich sie kenne, wird sie – sobald sie von der Totenwache zurückkehrt – auch hier noch ein Bild ergänzen.
Es bleibt uns, Albert zu danken: Für seine Erzählungen, seine Rezitierfreude, sein glucksendes Lachen und die vielen guten Gespräche über frühere Zeiten mit meinem Grossvater, die wie kleine Filme in den Köpfen von drei Generationen Nachfahren erhalten bleiben.
Mai 19th, 2008 at 06:02
Albert liegt friedlich da, geschmückt mit Zantihansen, Wiesensalbei, Klee, vielen verschiedenen Grashalmen und Kuckuckslichtnelken. Gekleidet ist er in schwarze Hosen und Schuhe, ein karriertes Hemd und eine gestrickte Jacke, auf der Brust einen sauberen Nasenlumpen und neben ihm liegt sein Stock. Meine Nichte Cornelia hat dafür gesorgt, dass der alte Mann nicht in ein Totenhemd gekleidet wird. Hanni bringt ihm noch seinen selbstgebastelten Kompass und die Lichtmaschine. So ist Albert für die letzte Reise gut gerüstet. In die Hemdtasche stecke ich ihm einen hölzernen kleinen Haken, den er vor mehr als dreissig Jahren für meine hakenlose Küche geschnitzt hatte.
(Das Foto von ca. 1968 habe ich im Nachlass meiner Eltern gefunden)
Mai 19th, 2008 at 15:02
offenbar werden im aktuellen via geschichten von menschen erzählt, die sich getraut haben, im zug jemanden anzusprechen…
http://mct.sbb.ch/mct/konzern_dienstleistungen/konzern_medien/konzern_publikationen/konzern_via.htm
hoffentlich frisst es mir den link mit, sonst würde im fall das magazin in den bahnhöfen aufliegen.
Mai 21st, 2008 at 07:35
Liebe Lizamazo, diesen Link hätte ich Albert gezeigt, aber er war Zeit seines Lebens ein grosser „Wärweiser“, hat auch die Telefonnummer von Marie ungebraucht in der Chuttebuese umher getragen;-)
Mai 21st, 2008 at 22:05
er war wohl einer der gebr. hätti, wetti und sötti.
auch in der sparte „geschichten, die das leben schrieb“ sind umgibt melancholie die perlen, dünktmi.