Mein Kopf ist fast nur noch bei meinem Bauchkindlein. Deshalb wird es für Blogk höchste Zeit, dass die Blogk-Familie wieder nach Hause kommt. Schliesslich schreiben wir übers Block-Leben und führen keinen Baby-Blog.

Also, eine kurze Szene, die sich gestern Abend vor dem Block abspielte, wo ich Bekanntschaft mit der aufdringlichsten Nachbarin gemacht habe, die mir bisher über den Weg gekrochen gelaufen ist. Diese kam rauchend daher als mein Mann, der Hauswart, gerade einem Geburtstagskind (2 J.) einen goldenen Zuckerstock geschenkt und angezündet hatte. Sie grüsste, duzte mich, fasste mir ungefragt an meinen kugelrunden Bauch und tat, als würde sie mich schon die längste Zeit kennen. Vor sieben Wochen hätte sie eine Fehlgeburt zur Welt gebracht. Aha. Die Frau stank nach Alkohol und Zigaretten und erinnerte mich an eine langbeinige Spinne. Ein weiterer Schritt zurück nützte nichts, sie kam immer näher und erzählte von ihrem besiegten Lymphdrüsenkrebs und der Muttermilch, die sie gezwungenermassen abpumpen und wegwerfen musste. Der Zuckerstock war längst ausgebrannt. Die Frau zündete sich eine neue Gauloise an und teilte mir mit, wie schrecklich das Leben und wie alleine sie hier sei. Ich flehte meinen Mann mit verdrehenden Augen um Hilfe, woraufhin er mich aufforderte, auch nach Hause zu kommen. Zum Abschied streckte ich der fremden Spinnenfrau meine Hand entgegen, worauf sie mich an sich heran zog und mich doch tatsächlich drei Mal auf die Wangen küsste. Ich sass in einer Sackgasse und konnte nur noch meine Nase weitgehend abdrehen. Da ist das unermüdliche Geknalle des 1.Augusts ein Dreck dagegen. Ich will nicht, dass mich jemals wieder jemand küsst, den ich absolut nicht riechen kann! Irgendwie steht mir meine Höflichkeit immer wieder im Weg. Wie hätte ich mich retten können?