Vor vielen Jahren bestellte ich 1 Versandkatalog.
Ohne mein Zutun wurden es im Laufe der Zeit immer mehr.
Oft erreicht mich das gleiches Heft doppelt oder dreifach. Wer betreibt eigentlich, gottfriedli, diesen Handel mit den Adressen? Inzwischen fahre ich die Zeitungsbünde mit dem Einkaufswagen zur Sammelstelle. Abbestellen geht nicht. Retournieren bringt nichts. Als Antwort erhalte ich einen weiteren Katalog mit der Aufforderung, doch gleich eine Bestellung aufzugeben und auch eine Freundin zu werben. So käme ich in den Genuss eines – jupi – Gratisgeschenks. Lange Zeit glaubte ich nämlich, Geschenk komme von schenken.
„Äs git nüt gratis“, versuchten mich Lebenserfahrene zu belehren. Soll ich ihnen glauben und Geschenken misstrauen, wenn ich nicht zum Vornherein bereit bin, dafür zu bezahlen?
Heute hat man mir ein „frühlingshaftes Gratisgeschenk reserviert“: eine „Börse mit passender Armbanduhr“.
Kann eine Frau da nein sagen?

Nachtrag: Es gibt noch eine weitere Art von Geschenken: die absolut grosszügigen, passenden, überraschenden, im richtigen Moment kommenden, den Tag rettenden und mein Herz erwärmenden. Von solchen habe ich hier schon geschrieben.