Zusammen mit meinem Enkel klappere ich sämtliche Sportgeschäfte und -abteilungen der Stadt ab, sportlich treppauf und treppab. Wir sind auf der Suche nach einem Fussballtricot, einem speziellen. Chelsea hätten sie, aber nur in XL. Drogba könnte man drauf drucken lassen. Die Verkäuferin telefoniert in sämtliche Filialen, aber Kindergrössen sind ausverkauft. 3rd hat sich inzwischen auf unseren Wanderungen durch Gassen und Passagen, vorbei an Biker-Tricots, Surfbrettern und Wanderschuhen ein neues Ziel gesetzt: ein Maradona-Leibchen Grösse 152. Schweinsteiger, Klose und Riquelme werden verworfen, aber nicht, bevor ich einige biografische Daten der Stars erklärt bekomme, welche ich natürlich mit grösstem Interesse „aufsauge“. Ich sei eine Grossmutter nicht wie andere, mit mir könne man sooo gut über Fussball reden, meint das Kind zufrieden. Endlich stossen wir in einem Gestell auf die Farben Argentiniens – leider zu klein. Auch hier ist der junge Verkäufer nett, erklärt, dass es im Moment bös sei mit Shirts, da kein WM-Jahr, aber vielleicht im Internet …
Während ich zu Hause dann einen Teller Nudeln koche, sucht der frischgebackene Maradona-Fan im Internet – und wird fündig. Allerdings kostet der Versand aus dem Ausland mehr als das Tricot.
Wir beschliessen, den Kauf noch eine Nacht zu überschlafen.
Alternativen zum Tricot gibt es nicht, nicht einmal die neuen Hosen „Ronaldinho“ und Fussballschuhe hat der Junge schon.