Rose

Den Schirm griffbereit im Einkaufswagen, in Jacke und Halstuch (aber mit Riemchensandalen) stehe ich vor dem Stand mit Schnittblumen. Es ist auch dieses Jahr kühl um den Sommeranfang. In einem der zahlreichen Eimer stehen aparte Buschrosen Eierschalenweiss mit Pink. Der Gärtner wickelt mir einen Zweig mit Blüten und Knospen ein.
„Diese Rose geht auf mich!“ ruft ein Mann, der sich am anderen Ende des Standes mit Marktbesuchern unterhält. „Das ist ja henne nätt, danke!“ sage ich erstaunt und erfreut, schüttle ihm die Hand und wünsche ein schönes Wochende in die Runde.
„Man kann ja auch einmal jemandem etwas schenken, den man nicht kennt“, meint der Mann lachend.
Recht hat er.

Im Tram treffe ich eine Genossin, die sich wundert, dass ich vom Markt komme. Um diese Jahreszeit sollte ich als Hobbygärtnerin doch genug eigenes Grünzeug ernten können, oder nöd?