Achtzehn neue Schlüssel müsste er nachmachen lassen, wollte er das aufgebrochene Schloss ersetzen. Da stecke er vorläufig nur ein Stöpselchen rein, damit die Tür nicht offen stehe. Walter ist deprimiert. Jahrelang passierte nichts Schlimmes und nun gleich zweimal ein Einbruch in den Geräteschuppen auf dem Kompostplatz. Es wurden ein Gertel (Hippe) und ein Vlies gestohlen. Den Gertel könne er vergessen, meint Walter, denn damit könne man stemmen, schlagen, schneiden – ein vielseitiges, gäbiges Werkzeug eben nicht nur für ihn. Das Vlies zum Abdecken seiner Kompostwalme suche er noch in der Umgebung. Könnte ja sein, dass die Diebe es in die Brombeersträucher geworfen hätten.
Auch die Platzger erhielten Besuch von den bösen Buben. Ihr Häuschen am Waldrand wurde aufgebrochen und im Innern aufs Gröbste verwüstet. Sie machten auch vor den Kalten Platten nicht Halt, welche die Platzgerfrauen für das jährliche Kompostgruppen-Essen vorbereitet hatten, schütteten u.a. Öl auf den Boden und zerschnitten den Gartenschlauch.
Leider erhielt auch mein Garten einen nächtlichen Besuch. Der Zaun wurde aufgeschnitten (mit dem Gertel?) und die Tür zum Geräteraum aufgebrochen (mit dem Gertel?). Gestohlen wurde nichts. Wahrscheinlich stieg einer der Diebe über das hohe Holztor und fiel auf die Steinplatten – Blutspuren.
„Schade, dass diese Gemeinschaftsorte kaputt gemacht werden, aber wir dürfen einfach nicht aufgeben“, sinniert Walter. „Es bleibt zu hoffen, dass die Diebe an Kleinem nicht für Grösseres üben.“