Heute früh um sieben gabs ein mächtiges Donnern im Treppenhaus, dann begann ein Bohrer mächtig zu bohren, so dass ich dachte, er durchbohre meine Waschmaschine oder mein Duschbecken, vielleicht sogar mich an meinem Schreibtisch. Der Lift wurde, wie gestern angekündigt, gewartet. Bei solchen Arbeiten können die Handwerker mit viel Goodwill seitens der HausbewohnerInnen rechnen, denn wer möchte schon im Aufzug stecken bleiben? Die Chancen, mit einem interessanten Mann oder einer wunderschönen Frau zusammen in der engen Kabine eingesperrt zu bleiben, sind bei uns gleich null. Solche prickelde Situationen kennen wir nur vom Film.
Am Nachmittag packte ich Altglas, Petflaschen, Hauskehricht, Kleider und Schuhe fürs Brockenhaus, Post und Bibliotheksbücher zusammen, um damit in die Tiefe zu steigen. Klar hatte ich eine Hand zuwenig, um auch noch die Wohnungstür abzuschliessen. Da kam der Liftmonteur, nicht der von Zürich, packte meinen Einkaufswagen, begleitete mich zu Fuss bis ins Parterre und versprach, mit den Wartungsarbeiten fertig zu sein, bis ich nach Hause käme. Er verzichte heute sogar auf die Mittagspause und somit auf die Superpizza beim Griechen, (der eigentlich ein türkischer Kurde ist) und der mit den Pizzaauflagen nicht geize.
Eigentlich sollten die Arbeiten schon abgeschlossen sein, aber als sie heute früh angefangen hätten mit Bohren, sei der Aufzug drei Eingänge weiter vorne stehen geblieben, und das sei ihm ein Rätsel.