Während meine Familie den Tag in Saintes-Maries de la Mer verbringt, die heilige Sarah besucht, für alle lieben Lebenden und Toten Kerzen mit guten Wünschen anzündet, vielleicht Stiere in der Arena bemitleidet, aufdringlichen Zigeunerinnen charmant aus dem Weg geht und marokkanisch zu Abend isst, machten mein Mann und ich einen „Kontrollgang“ durch ihre Wohnungen. Zuerst brachten wir Post und Hemden in die perfekt hinterlassene Blockwohnung meiner Schwester und ich suchte mir einige DVD’s meines Schwagers aus. Die ausgeliehenen Santons brachten wir in die ebenfalls perfekt hinterlassene Blockwohnung meiner Mutter und holten meine frisch gewaschenen und gebügelten Schwangerschafts-Shirts, den bereitgestellten Honig und eine Flasche Hollundersiroup ab. Mein Mann legte sich in dem gemütlichen Stübchen aufs Ohr und ich machte es mir auf dem tibetanischen Teppich bequem. Bei Mama ist es doch am schönsten! Leider wurde unsere Siesta durch ein Gerumpel vor dem Fenster unterbrochen und Dick und Doof stiegen vom Dach die Leiter herunter auf unseren Balkon. Hat es 1st doch vorausgesehen; die Dachdecker kamen von oben. Löten wollten sie, aber ihnen fehlte erneut das richtige Material. Ob sie es hinkriegen würden, das Loch bis Ende Monat wieder zu decken, fragte ich die zwei. Als keine eindeutige Antwort kam, liess ich die Store runter. Ab ins Freibad, damit wir auch etwas braun werden, obwohl wir heuer nicht in den Süden reisen.