Ariel S.

Foto aus: BaMahane, 12. Juni 1967, S. 38

Es war an einem heissen Nachmittag in Jericho Mitte Juni 1967. Ich besuchte Freunde im israelischen Militärcamp. Im Kaumschatten einer zerfledderten Palme briet sich ein Soldat ein paar Spiegeleier, welche in Kartons gestapelt neben dem Kocher standen. Andere versuchten mir beizubringen, einen Kreisel an einer Schnur zu zwirbeln, als sich in flottem Tempo ein Jeep näherte, ein staubiger Wilder lachend über die Tür sprang und einige Worte mit dem Offizier wechselte. „Passt gut auf die Araberin auf“, meinte er, zwinkerte mir zu, salutierte unter die Palme und war schon wieder weg.
Ich erinnere mich, dass nach diesem Blitzbesuch Arik Sharons, des obersten Befehlshabers der Region, wir jungen Leute überzeugt waren, dass das Schlimmste vorbei sei und nun alles gut werden würde.

In den vergangenen acht Jahren wurden mir unzählige Fragen gestellt (für mich unsichtbar steht auf meiner Stirne: Fragen jederzeit erwünscht!!).
Zu meinem Erstaunen wurde ich oft gefragt, was eigentlich mit dem Sharon sei, man höre so nichts. Einige waren enttäuscht, dass ich auch nichts wusste.
Nun durfte er abtreten, ohne dass alles gut ist.