So 8 Apr 2012
Haggada schel Pesach, Tel Aviv : Haschomer Hazair, 1966.
Am Karfreitag war wieder grosses Eierfärben, dieses Jahr im Gemeinschaftsraum des Blocks, damit die Kinder par terre mehr Auslauf zum Spielen hatten als im 16. Stock. 28 Kleine und Grosse färbten 240 Eier. Die Völker verstanden sich ausgezeichnet, blieben lange, verputzten Zopf, Apfelkuchen, Linzertorte, Ostertaube, Käse, Butter, Honig, Früchte, Schokolade und probierten bereits die frisch gekochten Eier.
Heute gabs dann für die Kleinkrähen vergnügliches Warm-Kalt-Nestersuchen, dann Osterzmorge mit Eiertüschen und Kaffee aus dem vorsintflutlichen Glaskrug. Draussen kalte Regenschauer und feines Schneegestöber – Lesewetter.
Weil ich ein schmales Bändchen in abgegriffenem goldenem Umschlag aus der Bücherreihe ziehe und in diesem Jahr Pessach mit Ostern zusammenfällt, steht hier ein Bild der ersten Seite der Haggada* und nicht eins mit Ostereiern.
*Diese kurzen Zeilen beschreiben den Monat Aviv. Winter und Regen sind vorüber, die Erde ist bedeckt mit Blüten, die Zeit der Nachtigall bricht an, in unserem Land ist der Ruf der Turteltaube zu hören. Der Feigenbaum trägt grüne Feigen und an den Rebstöcken wachsen duftende Trauben. (ungefähr, sonst: Hohes Lied 2, 😎
Viel Gemeinschaft im Gemeinschaftsraum
April 10th, 2012 at 19:02
Ja, und in jeder Haggada steht auch: Avadim hayinu, avadim. Ata benei chorin, benei chorin.Sklaven waren wir, Sklaven. Jetzt sind wir Söhne der Freiheit (freie Menschen, freie Menschen)
Mögen wir alle echt frei werden und bleiben!
April 12th, 2012 at 08:18
Was für ein schönes, völkerverbindendes Treffen!
Aber lasst uns die dazu nötige Arbeit und das Ringen um Vertrauen, was hauptsächlich 1st Jahrzehnte geleistet hat, nicht aus den Augen verlieren. Damit diese „wir-sind-eine Welt“-Bilder entstehen, ist – und das ist wohl der Beitrag der protestantisch Geprägten – enormer Fleiss und Einsatz nötig, manchmal über Generationen.
April 13th, 2012 at 11:26
@Vered
Was mich besonders gefreut hat, als ich dieses Haggada-Bändchen wieder fand, war, dass ich es noch lesen konnte. Die „Mühe“ meiner Lehrer und Lehrerinnen sowohl im Kibbuz, als auch im Ulpan (Ein HaShofet) war also nicht umsonst;-)
Mit lieben Grüssen aus Bern!