Mi 23 Apr 2014
Aus meinen Reisenotizen vom 15./16. April 2013
Gestern
wurden Zimtkolibri, Kugelfisch, Ohrenqualle, Mistkäfer und Schneeaffe
geehrt. Das finde ich löblich, denn sie gehören – wie die Wanzen – auch zum Ganzen. Ich habe mir kurz überlegt, wen oder was ich zum Tag der Erde ehren würde.
Wenn auch im Vergleich zu Zimtschneekugelohrenmist, recht unoriginell (zu oft fotografiert) und wahrscheinlich auch zuwenig bio-divers, das hier:
Das Navajo-Hotel „The View“ im ersten Morgenlicht vom Wildcat Trail aus gesehen.
Alle Balkone sind nach Osten ausgerichtet und haben …
… diese Aussicht!
Kurz nach 6 Uhr morgens. Noch ist um diese Zeit kaum jemand auf dem Wildcat Trail unterwegs, obwohl ein Greenhorn wie ich darauf wartet, dass er im Garacho zwischen East Mitten Butte und Merrik Butte auf feurigem Pferd heransprengt. Aber nichts dergleichen, nur auf einer Felsplatte etwas abseits des Weges ein Geländewagen mit Alutrailer, davor einige Männer eifrig am Telefonieren – Filmleute von Lone Ranger?
Immer weiter fahren wir hinein ins Monument Valley, welches eigentlich gar kein richtiges Tal, sondern eine weite Ebene ist, aus welcher sich die unglaublichsten Felsformationen erheben, von Riesen fallen gelassene Blöcke in Form von Kamelhöckern, Daumen, Fäusten, Totempfählen, Thronsesseln, Frauengestalten (Three Sisters).
Fasziniert schauen wir zu, wie die Sonne aufgeht, machen ein paar Fotos, auf welchen wir neben den Felsen aussehen wie Winzlinge. (Auch das Auto, ein Infiniti QX 56, steht für einmal klein da unter einem so mächtigen Thumb-Butte und lässt die Motorhaube hängen. Ist es sich doch gewohnt, von japanischen Touristen, Polizisten entlang des Rio Grande, Hotelpersonal und Berner Grossmutter ohne Führerschein und Fanin von Fahrkomfort, bewundert zu werden. (Entsch …, über Autos schreibe ich sonst nie.)
Obwohl es Abertausende von Monument-Valley-Fotos gibt, sogar in unserem Quartieranzeiger wurde letzthin eins publiziert, geben nur die folgenden Aufnahmen von 2nd, female diese einzigartige Morgenstimmung wieder – der Beginn eines unvergesslichen neuen Erdtages – für uns Touristen.
Hier gibt es Navajo-Familien, die 16 Kilometer vom nächsten Brunnen entfernt leben.