Do 25 Sep 2014
Lütschinental mit Mönch (hinter Wolke) und Jungfrau
Wenn die Harderbahn ruckelnd an den Stahlseilen hängt und die steile Fahrt durch Felsentunnel und Wald hinauf auf die Kulm beginnt, bleibt einem nichts anderes übrig, als auf die Schweizer Qualitätsarbeit zu vertrauen. Die Reisegruppe aus Japan jedenfalls scheint sorglos. Auf sie wartet bereits der Lunchteller im Bergrestaurant, denn mit der übernächsten Bahn gehts wieder talwärts einer weiteren Sehenswürdigkeit zu. Meine Nachbarin und ich werden von den asiatischen Gästen gleich als „Einheimische“ erkannt. Lachend fotografieren wir uns gegenseitig neben der blaugeblumten Kuh auf dem Aussichtssteg. Dann gibts auf der Terrasse Spargelcremesuppe und Trutenschnitzel mit Gemüse. Frauen im Niqab wandeln an uns vorüber, begleitet von Männern in legerer Freizeitkleidung, eine Mädchenklasse in hellbrauen Kopftüchern freut sich an den Hunde- und Bärenschlüsselanhängern am Kiosk.
Wir bleiben, bis sich die Schneeberge aus den Wolken schälen und erinnern uns an die Zeit, als wir noch ohne Bahn in den Bergen wanderten, ausser ein paar Geissen nur selten jemandem begegneten und meinten, die Welt sei in Ordnung.