So 1 Mai 2016
Die Kleinkrähen und ihre Eltern verbrachten einen Teil der Frühlingsferien bei ihren skipetarischen Verwandten im Dorf. Dieses liegt in einer abgelegenen Gegend an der Grenze zu Montenegro und Albanien. Erwerbsarbeit ist rar und man ist froh, dass von der neunköpfigen Mehrgenerationenfamilie einer Arbeit hat. Blerim verdient in einer Fensterfabrik ca. 300 Euro im Monat. Dazu kommt noch eine Familienzulage von 70 Euro. Obwohl sich die Familie zum grossen Teil selbst versorgt, bleibt für die bescheidensten Zusatzwünsche (z.B. ein ausländischer TV-Kanal zum Fussball schauen) absolut nichts übrig. Mit materiellen Gütern werden die Kinder nicht verwöhnt, aber es fehlt ihnen nicht an Zuwendung und Fürsorge seitens der Eltern und Grosseltern.
Ein Kartondeckel und ein paar Bohnen und Erbsen …
…geben ein Mühlespiel. (Ich weiss nicht, ob Kleinerbub seine Grosstante einmal gewinnen liess. Bei mir kennt er keine Gnade.)
Wenn Mann den Frauen das Kaffeekochen abnimmt.
Kleinesmädchen trägt Stein für Stein aus dem Acker, lässt sich morgens …
… vom Hahn wecken und ist auch abends zur Stelle, wenn das Chuehli gemolken wird.
Abends, wenn die Kinder im Bett sind, spielt man etwas das Spiel: „Was wäre, wenn ich 10’000 Euro gewinnen würde?“
Blerim würde die Fassade des Hauses isolieren, sein Bruder die verrostete Waschmaschine ersetzen und Toilette und Dusche erneuern. Ein zusätzlicher Ofen für den kalten Winter wäre auch nicht schlecht. Es müssten sich dann nicht mehr alle um den Kochherd, den einzigen warmen Platz im Haus, drängen. Blerims Schwägerin möchte mit den 10’000 Euro ihren Mann von den täglichen Geldsorgen entlasten. Eine der jungen Frauen träumt von einer kleinen Wohnung in der Stadt, wohin sie sich ab und zu zurück ziehen könnte. Sie hat immer nur auf dem Land gelebt und möchte nur zu gerne wissen, wie es in der Stadt so ist.
Während sich diese Leute irgendwie nach der viel zu kurzen Decke zu strecken versuchen, plündern Politiker und Beamte unverfroren die Staatskasse – 10’000 Euro sind da nur ein Mückensch ….
Mai 15th, 2016 at 12:52
Die Männer mussten Kaffee kochen, weil sie eine Wette verloren haben, eine Fussballwette: Real gegen Manchester. Den Match konnten wir leider nicht schauen, die Resultate haben wir danach gespannt gegoogelt.