Samenband

Wenn die Kleinkrähen zu mir geflogen kommen, habe ich meist eine kleine Arbeit für sie bereit, am besten eine, die sie noch nicht kennen.
Hier wird ein Samenband für Radieschen hergestellt. Grosses Mädchen legt Samenkorn um Samenkorn nacheinander in einen der Tupfen Mehlkleister, die ich in regelmässigen Abständen auf einen Streifen Papier (WC) angebracht habe. Nach dem Trocknen kann das Band dem Pflanzplatz entsprechend zurecht geschnitten und in die Erde gelegt werden. So erspart man sich das mühsame Pikieren.

Am schönsten ist der Garten früh am Morgen, wenn die Sonne durch die Blätter auf die Beete scheint, Vögel durcheinander zwitschern und zwatschern, von Ast zu Ast hüpfen und oft in Sturzflügen im Gras landen – ein friedlicher Platz in der Stadt. Ich geniesse diese Zeit zwischen Bäumen und Pflanzen. Die Pfingstrosen und Schwertlilien blühen so üppig wie noch nie in den vergangenen sieben Jahren.
Sobald der geplante Schulhausneubau in Angriff genommen wird, wird der Garten, wie er jetzt ist, verschwinden. Aber bis dahin pflege ich ihn und freue mich an seiner Schönheit.

Nest I Nest II

Eine Amsel hat ihr Nest zwischen Gartengeräte auf eine Hacke gebaut. Aber das nicht vermeidbare Hin und Her der Gärtnerin wird ihr wahrscheinlich beim Brüten zu viel. Kann sein, dass die Fleissige bereits in höherer Lage genistet hat.

Kirschbaum Narzissen

Ich solle auf den Gartenbildern auch ab und zu wenigstens einen Teil eines Hochhauses fotografieren, damit man sehe, dass man in der Stadt sei, wird mir von meiner Tochter vorgeschlagen.
Also: Kirschbaum mit Hochhaus.

Tulpen Blau

Tulpenzwiebeln pflanze ich im Herst im ganzen Garten verstreut – frühe und spätere, niedrige und hohe.
Der kriechende Günsel, eigentlich ein anspruchsloses, bodendeckendes Gewächs hat es in sich. Die Blätter können als beruhigenden, schmerzstillenden Tee aufgebrüht, jung und frisch dem Salat beigemischt und wundheilenden Sud /Wickel verwendet werden – ein wenig bekanntes Wunderkraut, welches im April leuchtend blau blüht.

Rhabarber

Nach einigen Gaben Kompost und ein bisschen Geduld wuchs der jahrelang serbelnde Rhabarber im ehemaligen Schulgarten wieder prächtig.
Ab und zu tausche ich mit meiner Nachbarin einen Bund der sauren Stängel gegen einen „Bitz“ Bergkäse aus dem Justistal ein.

Vor lauter Graben und Rechen verpasste ich den Tag der Erde.