So 14 Okt 2018
Während meiner UHU-Ferien verbrachte ich viele Stunden im stillen Garten, über welchen aufgeregte Krähen flogen. Ich steckte die ersten 40 Tulpenzwiebeln ohne kalte Hände zu bekommen. Ab und zu setzte ich mich mit einem Buch unter den Apfelbaum. (Nein, jetzt gibt es kein Bärner Münschi mehr im Unkrautkübel;-()
Wenn das Licht besonders stimmungsvoll durch die Halme, Zweige und Blätter fiel – am frühen Morgen oder am späten Nachmittag – versuchte ich ein paar Erinnerungsfotos an diesen Herbst zu machen.
Eine Auswahl:
In einem *Buch, welches schon beinahe ein Jahr auf seine Leserin wartet, begegnete ich gestern dem brillanten tschechischen Schriftsteller Karel Čapek. Von seinem umfangreichen Werk ist Das Jahr des Gärtners nur ein winziger Teil.
Hier sein tägliches Gebet eines Gärtners (oder einer Gärtnerin) „auf Knien, falls es etwa nützte“:
Herrgott, mach, dass es jeden Tag von Mitternacht bis drei Uhr morgens regnet, aber versteh mich recht, mässig und warm,
damit das Wasser in die Erde einsickern kann; lass es aber nicht auf Nelken und Lavendel, Steinkraut, Heideröschen und andere Blümlein regnen,
die dir, o Herr, in deiner unendlichen Weisheit, als trockenliebende Pflanzen bekannt sind.
Wenn du willst, merke ich es auf einem Blatt Papier vor; die Sonne möchte doch scheinen,
aber nicht überall hin (weder auf den Spierstrauch und Enzian, noch auf die Funckia oder das Rhododendron)
und nicht übermässig stark;
dann möchte es viel Tau und wenig Sturm geben,
genügend Regenwürmer, keine Battläuse, Schnecken und Mehltau,
dafür einmal in der Woche verdünnte Jauche und Taubenmist.
Amen.
*Harrison, Robert : Gärten – Ein Versuch über das Wesen der Menschen, Hanser 2010, ISBN 978-3446-23296-9, S. 47-48
Oktober 19th, 2018 at 07:18
so wunderschöne Bilder! Dein Garten ist so schön und mit viel Liebe gepflegt!
Oktober 20th, 2018 at 16:26
Danke! Der Garten ist auch mein Fitnessstudio, halt mit Hacke und Baumschere;-)
Oktober 22nd, 2018 at 08:23
Tolle Bilder! Was ich mich schon länger frage: Du wohnst ja nicht grad ebenerdig mit Ausgang in den Garten – ist das ein „Schrebergarten“ oder wie kommst du zu dem schönen Flecken?
Oktober 24th, 2018 at 07:32
@Granium
Es ist einer der Schulgärten, den meine Familie und ich von Unrat und Unkraut befreit haben, nachdem er seit Jahrzehnten nicht mehr gebraucht wurde für den Unterricht „Gartenbau“. Ein Teil davon wird nun von der Tagesschule genutzt (Trampolin), auch die Erwachsenen, welche mit der Schule zu tun haben, können sich für eine Pause in den Garten zurück ziehen.