Mo 23 Nov 2020
Aaretal mit Gerzensee
Und er hatte sich auch noch nie vorgestellt, wie das wäre, wenn man hoch in der Ludft dahinflöge. Das war ja gerade, als flöge man weit weg von seinem Kummer und seinen Sorgen und von allen Widerwärtigkeiten, die man sich denken konnte. (Lagerlöf, Sema : Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen, Nymphenburger Verl. 1948)
Ist es das Alter, „die Situation“ oder beides, dass bei mir viele Erinnerungen aus meiner Kindheit auftauchen, die mich selbst erstaunen? Ab und zu – wenn’s passt – bekommen die Jungkrähen etwas davon ab, (u.a. die Bambusflöten-Ratten-Geschichte).
Mein erstes Flugzeug sah ich im Alter von neun Jahren. „Ein Heliokopter!“ rief Lehrer Aerni und zeigte aufgeregt auf ein brummendes Gerät, das seltsam schwankend über dem Wald hinter der Käserei verschwand. Wir Kinder waren auf dem Maibummel und neben meiner zerschlagenen Sirupflasche war dieser „Heliokopter“ das wichtigste Ereignis des Tages.
Als wir wieder einmal umgezogen waren, ergab es sich, dass wir Kinder im Schlosspark Schadau auf dem Rest einer abgestürzten Vampire rumklettern durften. Mir war diese Kletterei nicht geheuer, denn ich hörte jemanden sagen, der Pilot sei tot.
Später frass ich mich nächtelang durch die Biggles-Bücher. Meine Lampe brannte immer noch, wenn Vater sich vor fünf Uhr für den Stall bereit machte. Einmal durfte ich für den Flugtag in Belp ein Plakat malen. Das wurde dann an der Wand der Sägerei Gofers, Abzweigung zu Vorder- und Hinterfultigen, aufgehängt.
Die Fotos in diesem Beitrag haben mein Enkel (2nd3rd, male) und ich aus dem Fenster einer Cessna 172 gemacht. Wir hatten das Glück, an diesem sonnigen Herbsttag mit meinem Schwiegersohn über die Alpen ins Wallis zu fliegen. Herzlichen Dank dem Piloten (2nd, male), der uns beim Zwischenhalt in Sitten mit einem feinen Picknick überraschte. (Im Wallis bleiben die Restaurants vorerst geschlossen.)
Voralpen mit Stockhorn
Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau
Grimselpass
Grimselstausee
Seitental zur Rhone im Wallis
Weinberge in der Winterruhe.
Passende Lektüre zu den Bildern mit den Rebbergen: Winterschnitt von Rolf Hermann aus „Flüchtiges Zuhause“, S. 27
Genfersee mit Schloss Chillon
Der Zibelemärit wurde für dieses Jahr abgesagt.
November 24th, 2020 at 17:08
Wunderschöne Bilder! Ich vermisse die Berge bei dem Anblick. Und die anderen Berge, die Weinberge, ergeben ein schönes Muster! Ich freue mich, dass du „zurück“ bist, hab mich schon gewundert über das lange Schweigen. Aber wie es aussieht, hast du die Corona-Pause für ein Update des Blogs genutzt und bist wohlauf. Herzliche Home-Office-Grüsse vom Granium (dessen Granium, wie soeben festgestellt, dringend ins Winterquartier sollten, sonst überleben sie nicht..)
November 25th, 2020 at 21:23
Liebes Granium, ja, die Pflanzen sollten wohl ins „Hilbe“. Das Update ging eigentlich recht flott vonstatten. Diese jungen IT-lerinnen sind ja blitzschnell. Irgendwie ging mir in den vergangenen Monaten ein bisschen der Elan verloren, wie anderen Leuten ja sicher auch.
Von oben sehen die Berge so unberührt aus, das gefällt mir, obwohl ich ja weiss, dass dem nicht so ist.
Hoffentlich hast du einen guten Bürostuhl zu Hause! Herzliche Grüsse.