Fr 22 Dez 2006
Das Schöne an der TV-Weihnachsfilmewelt ist: alles kommt gut! Alleinerziehende Müttern treffen in einem stehen gebliebenen Zug ihren geschiedenen Mann und retten mit ihm zusammen im Schneesturm den gemeinsamen Sohn. Die junge Witwe kümmert sich in Afrika um die Kinder ihres verstorbenen Gatten aus erster Ehe, findet dann ein neues Glück in der Person des sich aufopfernden Arztes und überwindet en passant noch ihre Angst vorm Fliegen. Oft tauchen in solchen Geschichten auch Engel auf in der Gestalt von gebildeten Clochards, welche berufstätigen Müttern unter die Arme greifen, indem sie deren Kinder wieder gehen, sehen, sprechen lernen, Viehweiden, Wohnhäuser und Kirchen vor Bauhaien verteidigen und die Motorräder der toten Väter reparieren. Gewaschen und in die Kleider der verstorbenen Ehemänner gesteckt, sehen solche Himmelswesen dann so richtig zum Anbeissen aus. Meist dürfen sie auf der Erde bei ihrer Liebsten bleiben, aber manchmal verschwinden sie nach der guten Tat. Es bleibt dann eine Feder ihrer Flügel auf dem Weihnachtsbaum zurück oder die Familie kehrt mit einem besonderen Glücksgefühl und bereit, alle zu lieben, von der Mitternachtsmesse in das festlich geschmückte Heim zurück.
Kein Wunder, dass sich die unmöglichsten Wünsche und Vorstellungen für die Heiligen Tage in den Köpfen der Leute festsetzen.
Zum Glück gibt es noch die Sendungen über Krisenbewältigung an Weihnachten und den Bericht über das fachgerechte Aufbewahren der Trüffel!
Dezember 22nd, 2006 at 12:53
ich wuntsche alle leser und leserin einen Frohen Weihnachten, ein besinnliches Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr aus dem heilligen land,besonders fur mispacha m. und die kinder
es soll nur friede herrschen fur alle mentschen
ואבתה את רעך כמוך
חיים HAIM
Dezember 22nd, 2006 at 16:15
Allerherzlichsten Dank, lieber Haim! Auch dir und deiner Familie zufriedene und gemütliche Tage! Auf dass ihr im nächsten Jahr weniger Sorgen habt!
Liebe 1st, hab den kitschigen „Zugfilm“ auch geschaut.
Dezember 22nd, 2006 at 17:44
Lieber Chaim, es freut mich sehr, dich hier zu treffen! Herzliche Wünsche euch allen!!
Dezember 22nd, 2006 at 22:03
frage am thema vorbei: heisst haim auch jakob? ich habe hier einen jaime (2.namen), darum interessierts mich.
Dezember 23rd, 2006 at 00:56
Chaim heisst Leben. Heisst Jakob auch Leben? Bestimmt.
Dezember 23rd, 2006 at 12:38
nö, glaub ich eigentlich nicht. es heisst (scheints) fersenhalter oder betrüger (http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob). liesse mich aber gern von der anderen variante überzeugen 🙂 . ah, und wenn ich das so ansehe, müsste ich zur konfusionsminderung erwähnen, dass jaime eine spanische variante für jakob ist.
Dezember 24th, 2006 at 15:11
Liebe Lizamazo, „Fersenhalter“ und „Betrüger“, so steht es zwar in der biblischen Jakobsgeschichte, aber schon in alttestamentarischen Zeiten wusste man eine Story gut zu verkaufen!
So hat man den Leuten erzählt, Jakob habe sich im Mutterleib an der Ferse, „akew“, seines Bruders Esau geklammert, um diesen daran zu hindern als Erster geboren zu werden. Esau hat später sein Erstgeburtsrecht für ein duftendes Linsengericht an Jakob verscherbelt. Daher wahrscheinlich der „Betrüger“. Was ich ungerecht finde, denn Esau hat bekommen, was ihm im Moment als das Grösste und Erstrebenswerteste erschien;-)
Ich halte mich an Prof. Siegfried Kreuzer.
Für ihn ist Jakob eine Kurzform von Jakob-el =
Gott schützt.