Mi 2 Dez 2020
Was meine Lebensjahre betrifft, bin ich sozusagen bereits auf dem Heimweg …
So fängt Finn Canonica sein Editorial in der Magazin-Nummer 48 an, und man will weiterlesen.
Ich erinnere mich an Heimwege aus Kinder- und Jugendtagen auf dem Land, als Katze Züsi nach Schulschluss auf mich wartete oder Hund Bäri mit entgegenzottelte, wenn ich aus dem Postauto stieg, um ein Wochenende zu Hause zu verbringen. Auf einem Heimweg musste ich aber auch das Muster-Vreneli mit seinem eigenen Schirm verprügeln, weil ich nicht immer „Brüllengügger“ genannt werden mochte.
Foto: L.M., 04.10.2020
Dezember 3rd, 2020 at 12:02
Liebe 1st, auch mir ist dieser Satz von Finn Canonica ins Auge gefallen und hat mich zum Lesen veranlasst.
Du schreibst, dass du am Wochenende nach Hause gefahren bist – wohntest du unter der Woche woanders, zu deiner Schulzeit?
Mein Privatschülerinnen-Schulweg war immer lang, aber das fiel mir als Kind nicht auf. Bloss geärgert haben wir uns fast jeden Tag, dass wir das Bähnli vor unserem Balkon durchfahren sahen, aber immer den Weg ins Dorf zum Bahnhof unter die Füsse oder die Räder nehmen mussten. Später haben sie dann die ersehnte neue Station an unserer Strasse gebaut, die uns viele Minuten durchs-Dorf-Rennen erspart hätte. Aber da wohnten wir alle schon woanders, nur meine Mutter hat den neuen Boxenstopp des orangen Bähnli sehr geschätzt.
Dezember 4th, 2020 at 12:44
So lange hatte ich nicht mehr an meine Schul- und Heimwege gedacht. Ich besuchte u.a. ein Jahre lag eine Schule in Bern. Weil es nur wenige Postautokurse auf den Langen Berg gab, durfte ich bei Helene Stucki an der Schwarzenburgstrasse wohnen. (Erste Schritte in Sachen Gleichberechtigung der Frauen sind, neben meiner Mutter, Helene Stuckis Verdienst;-))
Noch heute sind die Wege der Privatschüler*innen lang. Selber schuld, wenn man das vom Schulamt verordnete Prinzip der kurzen Wege (dort zur Schule, wo man wohnt) nicht mitträgt, ai, ai, ai!