Mo 14 Jul 2008
In der Regel werfe ich Briefumschläge mit dem Titel: „Ideen für ein schönes Heim“ ungeöffnet in die Papiersammlung. Heute habe ich den Umschlag aufgemacht. Er enthielt 20 Werbekarten von unterschiedlichen Firmen, bei denen ich noch nie etwas gekauft habe. Ich nehme an, die angebotenen Produkte hängen irgendwie mit meinem Jahrgang zusammen: Die Lechtaler Kunstschmiede ist bereit, mir mein Haus mit wertvollen Metallarbeiten zu verzieren. Ein Reisebüro hält für mich ganz allein einen Traumstrand in Dubai, Kenya oder Madagaskar bereit. Mit einer Power Plate könnte ich schnell und effektiv meine Alterungserscheinungen bremsen. Eine Designerfirma bietet sich an, meine Büroräume mit Leuchten und diversen Accessoires aus Edelhölzern zu gestalten. Das Blutdruckmessgerät, der Schritt- und Kalorienzähler samt Bewegungstrainer fänden in einem hochwertigen Sideboard Platz. Eine Recamiere aus hellgelbem Elchleder würde meine Gäste vor Neid erblassen lassen. Um alles in Schuss zu halten, empfiehlt man mir die Putzhilfe „Roomba“ mit elektronischem Herz, programmierbar, nur 33,5 cm Durchmesser, die putzt bis es sauber ist und die den nächsten Raum selbständig findet.
Die Vorschläge gegen feuchte Mauern, Speicherheizung, Sonnntagszeitung, Aktivfereien mit echten Erlebnissen, Kalkschutz ohne Chemie und das Hüsler-Nest, (welches einem schon zum Hals heraus hängt), lasse ich aus. Desgleichen die grauenhaften Komfort-Birkenstock, hergestellt aus Kork, Latex und Jute.
Erwähnen möchte ich aber doch den Baumsparvertrag. Für die monatlichen Sparraten von 30 € werden pro Jahr mindestens zwölf Bäume in Panama gepflanzt und bis zu ihrer Ernte 25 Jahren lang gepflegt.
Wäre das nicht ein Supergeschenk für meine Enkel?