Mi 6 Jan 2016
Wie habe ich mir doch früher einmal so ein ThinkPadchen gewünscht, ein herziges Laptöpchen für die Mappe. Ich hätte es überall schnell hervorholen und alles aufschreiben können, was um mich herum geschieht.
Einmal, vielleicht 1997, war ich mit Tanja an der Frankfurter Buchmesse. Sie hatte Uelis Laptop dabei und musste nicht mehr mit diesen mühsamen Buch-Meldezetteln hantieren, konnte alle wichtigen Verlagsinfos gleich aufschreiben oben in der Halle 4, (wo wir immer unsere Mäntel, Taschen und Stöckelschuhe abgaben). Das war einfach lässig, nicht zuletzt weil diese Geräte noch selten waren und meine Tochter so schnell tippen konnte.
Dieser Laptop war steinschwer, sah hässlich aus und verlangte eine aufmerksamere Behandlung als ein rohes Ei.
Als der ThinkPad bei uns in Bern auftauchte, war ich begeistert (so wie die von der NASA und die russischen Raumfahrer). Später (2004) verkaufte IBM die Marke nach China und ein „Made in China“ wollte ich nicht. Zu sagen ist: ich hätte gar kein Geld gehabt, so ein schwarzes, dünne Designer-Kistchen zu kaufen.
2011 hatte ich beruflich sehr viel zu schreiben, und ich erhielt von meiner Tochter ihr ThinkPad X40!
Obwohl ich inzwischen einen Computer hatte, der sehr viel mehr konnte, ist das Alte gerade zum Schreiben einfach unerreicht.
Ich rate rat- und ideenlosen SchriftstellerInnen, auf dieser schwarzen Tastatur, einem wahren Happy Bett für die Finger, zu schreiben – Schlaues und Weniger werden wie von selbst auf den Bildschirm fliessen.
Klasse sieht auch der rote Trackpoint aus, das Navigationsbällchen, eingeklemmt zwischen G und H über B. (Mehr hier, falls es noch weitere Nostalgiker unter den Lesern hat.)
Nun muss ich mich leider trennen, mich dem Staub in der Wohnung zuwenden und den anderen Sachen, die ich mir vorgenommen hatte.
Das Thinkpad blinzelt grün und denkt leise klickend dr-dr-dr-drdrdr-rrr.