Fr 2 Nov 2007
Letzthin ist mir ein Blusenknopf auf die Strasse gefallen und durch das Absperrgitter zum Bauplatz gerollt. Eine Nachbarin mit Einkaufswagen bückte sich, suchte sich im Abfall am Strassenrand eine Plastikleiste und half mir, den Entronnenen durch die Maschen auf unsere Seite zu bugsieren.
Ausnahmsweise sah ich im Zusammenhang mit der verdreckten Strasse einmal das halb volle Glas.
Trotzdem habe ich gestern den Obersten der Stadtreinigung, Herrn Hummel angerufen, um ihm mitzuteilen, dass bei uns im Quartier schon seit drei Wochen die Strasse nicht gereinigt wurde. Herr Hummel war aufgebracht und sprach mir laut ins Ohr. Er wolle mit mir in fünf Minuten eine Ortsbesichtigung machen, denn es hätte keinen Sinn, wenn wir einander die Lampe füllten und nicht von derselben Strasse sprächen. Ausserdem seien die Reinigungsanstrengungen seiner- und seiner Mannen seits gesteigert worden. Das sei sein politischer Auftrag, das lärm- und schmutzgeplagte Quartier am Rande einer Grossbaustelle ganz besonders zu bedienen. Er wurde immer lauter und meinte, dass ich nicht verlangen könne, dass ein einsamer Zigarettenstummel irgendwo draussen in der Geröllhalde oder eine Handvoll Kastanien unter einem Baum vom Reinigungspersonal entdeckt und entsorgt werden.
Er bekomme jeden Tag hundert solche Anrufe!
Wir einigten uns darauf, dass jemand aus dem Quartier mit ihm eine Ortsbesichtigung und ihn auf die neuralgischen Stellen aufmerksam macht.
Am Abend, als ich nach Hause kam, war das Strässchen geputzt.
Danke, Herr Hummel, Sie wussten also die ganze Zeit, worüber ich sprach.
November 4th, 2007 at 02:17
Idiot, äh, sorry, Ignorant
November 4th, 2007 at 19:22
Ich war ein bisschen irritiert, als Herr Hummel von gegenseitigem „Lampen füllen“ sprach, hatte ich doch keineswegs im Sinn, mich mit ihm zu betrinken;-)
November 6th, 2007 at 12:57
frage mich schon lange, wie ich meine pflanzen einwintern sollte… darf ich mal vorbeikommen und deinen nachbarn dabei zuschauen?