Fr 26 Jan 2007
Die zentrale Rolle auf allen drei ähnlichen SiegerInnen-Fotos hat das Wetter gespielt. Der erste Platz hat eine hauptsächlich graue Nebel-Aufnahme bekommen.
Ich habe falsch gedacht, dass FotografInnen gewinnen werden, die etwas Typisches von unserem Quartier eingefangen haben; etwas, das es nur bei uns gibt. Genügend verschiedene prächtige Fotos wurden eingesandt, um ein breiteres Spektrum an Blickwinkeln und Themen abzudecken: die Blöcke neben dem Wald, das Bauernhaus vor moderner Architektur, der Dorfbrunnen, das Miteinander von Stadt und Land, Menschen, unsere Bushaltestellen. Nein, roter Himmel und Nebel bekamen am meisten Punkte. Die Häuser und Kräne darauf hätten irgendwo stehen können.
Auch die Gestaltung der Plakate hat mich enttäuscht. Schräg und schlecht geklebte Fotos auf zum Teil gewelltem Papier hätten nicht akzeptiert werden dürfen. „Das haben halt Jugendliche gemacht.“ hiess es. Liegt die Verantwortung denn nicht bei den Projekt begleitenden Erwachsenen, zu instruieren, wie gerade geklebt wird? Nein, lieber schmiert man während dem Apéro noch ein bisschen Papierleim anstatt Fotokleber unter die Bilder. Wo bleibt da gegenüber den FotografInnen die Wertschätzung? Ausserdem hätte die Hochschule der Künste um die Ecke das Projekt bestimmt unterstützt und auch angemessene Bilderrahmen ausgeliehen.
Ich habe Leute zur Ausstellung mitgeschleppt und bin mir dessen reuig. Das Image von Berns Westen wird bestimmt durch Einzelne aufgepeppt, aber nicht durch diese unprofessionell durchgeführte Ausstellung.
Januar 27th, 2007 at 11:02
Dies ist wirklich eine unsorgfältige Präsentation. Werden die Fotos in weiteren Stadtteilen gezeigt, können wir uns nur schämen. Sicher war es einfacher für die verantwortlichen Erwachsenen, den Jugendlichen eine solche Puscharbeit durchgehen zu lassen, als sie fachgerecht anzuleiten. Wenn man bedenkt, dass die jungen Leute eine Lehrstelle suchen müssen und nur solche genommen werden, die exakt und zuverlässig arbeiten können, haben die Verantwortlichen eben auch gepfuscht. Ich werde versuchen, einem der Zuständigen zu sprechen.
Januar 27th, 2007 at 15:23
Ich könnte jetzt sagen, dass es halt immer die Frage des Ansatzes sei. Und wenn die Quartierarbeit den Partizipations-Ansatz verfolge, dann werde eben das gemacht, was von Leuten – in diesem Fall Jugendlichen – aus dem Quartier selbständig erreicht werden könne. Und dass es vielleicht schon viel wäre, wenn die überhaupt mithälfen und es sich vielleicht um die gehandelt hätte, die sowieso schon bei der Lehre rausgeflogen und standard-bekifft wären und dass man die auch einmal etwas machen lassen müsse.
Aber ich kann auch sagen, dass es mir nicht gefallen hat. Vor allem nicht, wie die Bilder präsentiert wurden. Zur Auswahl kann ich mich schlecht äussern, weil ich keine Ahnung habe, ob es eine Jury gab oder die Quartierbewohner/innen Punkte verteilt haben. Denn ich habe das alles akustisch nicht verstanden und war zu faul nachzufragen und nachzulesen. Ein anderes Mal.
Dass man es bereuen muss, Leute in unser Quartier oder zu einem Quartieranlass hier mitzubringen, ist traurig, kommt jedoch und leider immer wieder vor. Zum Glück auch das Gegenteil.