Di 12 Jun 2007
Nach und nach lernen wir, wie eine Ringlinie funktioniert: es gibt keine Haltestelle in der Gegenrichtung!
Umfallen können wir nicht, auch wenn der Bus sich ruckweise, eingequetscht zwischen dem Privatverkehr, um fremde Hausecken schiebt. Die Rentnerin neben mir schimpft über die Mütter, welche sich während der „Stosszeiten“ trauen, mit Kinderwagen einzusteigen. So etwas sei früher verboten gewesen. „Sie waren wahrscheinlich nicht berufstätig,“ wird sie von ihrer Sitznachbarin unterbrochen. Nun ist die Stimmung im übervoll besetzten Ringbus wieder bestens. Die Passagiere beraten einander gegenseitig, wie dieser oder jener Ort am besten zu erreichen sei, nachdem die Innenstadt wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Das Ungewohnte bringt die Leute zusammen, führt zu kurzen Gesprächen zwischen den Haltestellen. Auch die FahrzeuglenkerInnen, sonst immer hinter ihrer Glasscheibe versteckt, sind erstaunlicherweise viel weniger griesgrämig als beim normalen Betrieb. Könnte es sein, dass es ihnen gut tut, nach vielen Jahren einmal eine andere Strecke zu fahren, den Passagieren wieder Auskunft zu geben, von ihnen gegrüsst und verabschiedet zu werden, ein „Danke“ zu hören?
Auch die HelferInnen von Bern Mobil an den Umsteigestellen tun ihr Bestes und bleiben freundlich, wenn sich die Leute über das Gschtungg und Gmoscht, den Lärm und den Dreck beschweren.
Die Info-Frau an meiner Haltestelle, am Montag noch unsicher und schüchtern, ist kaum wieder zu erkennen. Sicher und bestimmt managt sie die Schar der Fahrgäste und lenkt sie zu den richtigen Bussen.
Juni 13th, 2007 at 17:21
🙂
freundlich sind sie ja alle – das stimmt.
trotzdem habe ich mich heute glatt verfahren: das dreierTram fährt westlich im kreis herum ohne zu berichten wo wer wie umsteigen könnte tztztzt
trotzdem gute fahrt und einen kurzweiligen sommer
gruss rinaa
Juni 13th, 2007 at 21:00
Zum Glück hats nicht geregnet. Auf dem langen Fussweg, den ich machen musste, wäre ich plotsch nass an der Haltestelle angekommen, die auch keinen Schärm bietet…
Juni 13th, 2007 at 21:40
Ist diese „Bahnhofsüberbrückung“ nicht mal wieder so ein „Prestigeobjekt“, welches Mrd. Steuergelder verprasst und komplett unsinnig ist?
Und wieso gibt es so Zeugs immer öfter?
Grüße von einer Ratlosen…
Juni 14th, 2007 at 07:13
@Rinaa u. 2nd2nd
Wenn wirs dann richtig können, werden die Linien wieder anders geführt. Auf jeden Fall freut mich die Vorstellung, dass ihr auch irgendwo ringbusselt;-)
@Kristine
Ich finde auch, dass ich in meinem langen Leben noch nie so viele Baugruben gesehen habe. Aber einen neuen Bahnhofplatz will ich schon lange, auch einem mit Dach, denn ich habe immer eine Hand zuwenig für einen Schirm;-) Die baldachinische Beleuchtung in Rot-Grün muss allerdings nicht sein. Wer weiss, was wir dann bei einem Regierungswechsel zu erwarten hätten…